Florian Schwarz besucht mit seinem Sohn während der EM alle Stadien. Klar, dass da ein Banner mit der Aufschrift seines Heimatortes nicht fehlen darf: Rodalben in der Südwestpfalz.
Das Eröffnungsspiel der Deutschen gegen Schottland in München haben sie gesehen, das Achtelfinale der Engländer gegen die Slowakei in Gelsenkirchen und das Spiel Georgien gegen Tschechien in Hamburg. Außerdem waren Florian Schwarz und sein Sohn Cedric bei der Heim-EM schon in Dortmund, Leipzig, Berlin, Düsseldorf, Frankfurt und Köln. Und immer mit dabei: ein rotes Banner mit weißem Rodalben-Schriftzug.
Drei Stunden vor Anpfiff ins Stadion
Um das Banner immer gut sichtbar anzubringen, braucht es einiges an Vorbereitung. Florian Schwarz hat damit jahrelange Erfahrung. Er sei sein ganzes Leben Fußballfan und habe schon unzählige Spiele im In- und Ausland besucht, erzählt er. Das Rodalben-Banner habe er immer dabei, denn "es ist in der Szene verbreitet zu zeigen, wo man herkommt. Und bei so einem Event muss man das auch einfach zeigen", erklärt Schwarz. Auch wenn er inzwischen mit seiner Familie in Clausen wohnt. Um das Banner also möglichst günstig zu platzieren, schaut er zuerst im Internet Videos an, welche Bereiche des Stadions gut im Fernsehen zu sehen sind. Dann heißt es direkt am Stadioneingang warten - bis drei Stunden vor Anpfiff die Tore geöffnet werden.
Dann sind Florian Schwarz und Cedric losgesprintet, um das Banner an einer guten, vorher ausgeguckten Stelle aufzuhängen. Das sei ihnen auch jedes Mal gelungen, erzählt Schwarz. Außer in Berlin. "Da war es grundsätzlich nicht erlaubt, Banner aufzuhängen." Hängt das Rodalben-Banner erst, dann schauen sich die beiden um, wo in der Nähe noch Plätze frei sind. Bisher hätten sie - außer bei zwei Partien - nie auf ihren eigenen Plätzen gesessen, sondern immer in der Nähe ihres Banners.
Banner aus Rodalben war schon öfter im Fernsehen zu sehen
Diese Vorbereitung hat sich ausgezahlt. Denn das Rodalben-Banner von Cedric und Florian Schwarz war während der Europameisterschaft schon öfter im Fernsehen zu sehen. Zuletzt am Montagabend in Düsseldorf beim Achtelfinalspiel Frankreich gegen Belgien. Die Idee der Stadion-Tour von Fußballfan Florian Schwarz war, seinem sechsjährigen Sohn alle Stadien zu zeigen, in denen EM-Spiele stattfinden. Das alles musste so geplant sein, dass der Erstklässler nicht in der Schule fehlt, also überwiegend am Wochenende. Das sei ihm und seiner Frau wichtig gewesen, erzählt Schwarz. "Auch wenn Cedric erst in die erste Klasse geht."
Ausnahmegenehmigung für Eröffnungsspiel in München
Eine Ausnahme musste Florian Schwarz dann aber doch machen: Für das Eröffnungsspiel am 14. Juni in München wurde sein Sohn ganz offiziell von der Schulleiterin vom Unterricht freigestellt. Denn sonst hätten die beiden es nicht rechtzeitig in die Allianz-Arena geschafft. Und auch so seien An- und Abreise nicht immer ganz einfach gewesen, erzählt Florian Schwarz. Vater und Sohn haben nämlich alle Stadien – außer Frankfurt – mit der Bahn angefahren. Die Fahrten seien aber nicht ein einziges Mal reibungslos verlaufen.
Achtelfinale der Engländer mussten sie früher verlassen
Züge seien kurzfristig ausgefallen und hätten Verspätung gehabt, erzählt Schwarz. Besonders ärgerlich sei es am Samstag gewesen. "In der 60. Minute während des Achtelfinalspiels England gegen die Slowakei habe ich eine Push-Nachricht der Bahn auf mein Handy bekommen, dass unser Zug nach Hause ausfällt." Also hat Florian Schwarz im Stadion nach anderen Zugverbindungen gesucht – und auch gefunden. Dafür mussten er und sein Sohn aber sofort los. Eine gute halbe Stunde war da noch regulär zu spielen. Die haben sie verpasst, wie auch die entscheidende Verlängerung. Trotzdem habe seinem Sohn Cedric die Stadion-Tour gut gefallen.
Keine Karten für das Deutschlandspiel in Stuttgart
Ein Stadion fehlt Cedric und Florian Schwarz noch auf ihrer EM-Tour: Stuttgart. Bisher ist es Schwarz aber nicht gelungen, noch Karten für das Deutschlandspiel am Freitag zu ergattern. Das sei aber gar nicht so schlimm, sagt Schwarz. Denn in Stuttgart sei er mit seinem Sohn schonmal bei einem Bundesligaspiel gewesen.
Auch wenn Cedric und Florian Schwarz das Deutschlandspiel wahrscheinlich am Fernseher verfolgen müssen, so gibt es schon neue große Pläne für das Rodalben-Banner. Im Sommer fliegt die Familie nach Bali. Dort will sie auch ein Spiel der dortigen Fußballmannschaft anschauen. Und wenn noch Platz im Gepäck ist, dann kommt auch das rot-weiße Rodalben-Banner mit.
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