Auf selbst getunten Rasenmähern rasen alle Familienmitglieder beim Rasentraktoren-Rennen bei Kaiserslautern über die staubige Strecke. Sie haben ein eigenes Renn-Team
Jan, Leo und Max - gemeinsam bauen die Brüder mit Freunden und Familie die Rennstrecke und den Zuschauerraum im Gewerbepark in Sembach im Kreis Kaiserslautern auf. Am Wochenende findet hier das 19. Rasentraktor-Rennen statt. Ums Rasenmähen geht es dabei nicht. Auf getunten Aufsitzrasenmähern kämpfen bis zu 30 Pilotinnen und Piloten im Rundkurs um den Sieg. Und dieses Jahr ist ein ganz besonderes für die Familie. Denn in diesem Jahr gehen gleich vier Familienmitglieder an den Start.
Formel 1-Feeling auf dem Rasenmäher
Jan Leunert, der älteste der Brüder, ist schon am längsten dabei. Er fährt seit neun Jahren auf seinem Rasenmäher. "Es ist sehr aufregend, wenn man am Start steht und alle einen ansehen", sagt er. "Es ist ein Renn-Feeling. Man will sich ja auch etwas duellieren." Als er angefangen hat war er 15 Jahre alt. Sein Vater hat ihn mit dem Hobby angesteckt. Irgendwann meinte Jan, dass auch er mitfahren will. "Ja gut, hat der Papa nur gesagt. Dann müssen wir jetzt einen Rasenmäher fertig bauen", erzählt Jan.
Der Vater hat die Begeisterung für Rasentraktoren in die Familie gebracht
Sein Vater hatte die Idee für die Rasentraktor-Rennen irgendwann mit Freunden bei einem Stammtisch. Das ist schon viele Jahre her. Mit der Begeisterung hat er schnell seine ganze Familie aus Mehlingen angesteckt. Nur seine Frau geht nicht regelmäßig an den Start. Einmal hat sie bisher den Rasenmäher ins Ziel gefahren, als das Familienoberhaupt nach dem Qualifying wegen Rückenproblemen ausgefallen ist, erzählen die Söhne. "Sie hat den Mäher fürs Team ins Ziel gefahren", sagt Jan.
Rasenmäher-Rennen ist Familien-Hobby
Denn in der Familie ist es nicht einfach ein Hobby die Rasenmäher aufzumotzen und dann in Sembach zu fahren. Sie nehmen mit den Mähern an Rennen in ganz Europa teil und haben dafür ein eigenes Renn-Team gegründet. Auch Leo, der mittlere Bruder, fährt inzwischen mit. "Das ist eben unser gemeinsames Hobby", sagt er. Duellieren würden sich die Brüder aber nicht, sagen sie. "Lieber zieht man dann zurück als zu riskieren, jemanden aus der eigenen Familie raus zu werfen", erzählt Leo.
Jüngster geht zum ersten Mal an den Start
In diesem Jahr geht zum ersten Mal ihr jüngster Bruder an den Start. Max ist elf Jahre alt und fährt bei den langsameren Rasenmähern bis 10 km/h mit. "Der Papa hat mich gefragt ob ich es mal versuchen will", sagt der Elfjährige, "und es hat mir viel Spaß gemacht." Von seinen Brüdern bekommt er kurz vor Start nur einen Rat: Immer Vollgas!