Die Grippewelle in Rheinland-Pfalz hält an. Innerhalb der ersten Tage des Jahres hat das Landesuntersuchungsamt bereits mehrere hundert Grippe-Erkrankungen registriert.
In den letzten Wochen des vergangenen Jahres seien mehr als 7.100 Infektionen nachgewiesen worden, teilte das Landesuntersuchungsamt (LUA) in Koblenz der Deutschen Presse-Agentur mit. Nach den ersten vier Tagen des neuen Jahres stehen bereits knapp 800 Fälle in der Statistik. "Die Fallzahlen sind in der Tat sehr hoch und auf dem Niveau starker Grippewellen, zum Beispiel im Frühjahr 2018", sagte ein LUA-Sprecher.
Zum Vergleich: Im selben Dezember-Zeitraum von 2018 bis 2021 lag die Zahl der Grippefälle jeweils insgesamt zwischen 7 und 141 Fällen. Wegen der Feiertage um den Jahreswechsel könne es bei den Zahlen allerdings zu Verzerrungen kommen. Beispielsweise, weil weniger Patientinnen und Patienten Arztpraxen aufsuchten.
Grippewelle in RLP ist früher dran als üblich
Ungewöhnlich sei, dass die Zahlen diese Saison früher als sonst angestiegen seien, sagte der Sprecher. Im vergangenen Sommer habe es bereits Meldungen gegeben, ab Mitte Oktober war ein Anstieg auf mehr als 100 Fälle pro Woche festzustellen.
"Die saisonalen Grippewellen vergangener Jahre haben sich oft erst nach dem Jahreswechsel aufgebaut." Demnach erreichten Grippewellen in den Vorjahren ihren Höhepunkt in der Regel Ende Februar und Anfang März. "Wie sich die Lage weiter entwickeln wird, können wir leider nicht voraussagen", hieß es vom LUA.
Im Jahr 2022 standen insgesamt 10.542 Grippefälle in der Statistik. Unter Corona-Hygienebedingungen waren 2021 lediglich 72 Grippefälle nachgewiesen worden. 2020 gab es laut LUA 8.197 Fälle, 2019 waren es 7.916 und 2018 noch 13.857.
Bundesweit hohe Grippe-Zahlen
Einen Anstieg der Zahlen sieht auch die Arbeitsgemeinschaft Influenza beim Robert Koch-Institut (RKI) bundesweit. Die Zahl der Arztbesuche wegen akuter Atemwegserkrankungen habe Mitte Dezember über den Werten der Vorjahre zu jener Zeit gelegen. Neben einer verstärkten Übertragung von Influenzaviren könne auch ein Aufsuchen der Arztpraxen bereits bei milder Symptomatik zu höheren Werten beitragen, hieß es im Wochenbericht der Experten.