Einige Haushalte nutzen Glasfaser schon, andere warten noch. Was Internetnutzer über Glasfaserausbau und schnelles Internet wissen müssen - die Verbraucherzentrale RLP gibt Tipps.
Brauche ich Glasfaser überhaupt?
Welche Leistung brauche ich zum Arbeiten und Surfen?
Ich habe einen Vorvertrag - verliert der seine Gültigkeit?
In meiner Straße liegt Glasfaser, aber seitdem passiert nichts - wie kann das sein?
Wo finde ich die wichtigsten Infos?
Brauche ich Glasfaser überhaupt?
"In den meisten Fällen ja", sagt Digitalexperte Michael Gundall von der Verbraucherzentrale Rheinland-Pfalz. Das betreffe vor allem Eigentümer von Immobilien. Es gehe darum, schon jetzt die entsprechende Infrastruktur zu schaffen, auch wenn man die hohen Bandbreiten aktuell noch nicht braucht, so der Experte. Wenn beispielsweise das Einfamilienhaus einmal verkauft werden soll, sei es schon gut, für die Zukunft gewappnet zu sein und ein Glasfaseranschluss durchaus ein Verkaufsargument.
Auch wenn Nutzer zurzeit mit 100 MBit über VDSL, also Internet über die Telefonleitung, zufrieden sind, sollten sie sich trotzdem einen Glasfaseranschluss legen lassen: "Wer weiß, ob die 100 MBit in zehn oder fünfzehn Jahren noch reichen." Mit VDSL erreiche man maximal 250 MBit, schneller geht es dann nicht mehr, sagt Gundall: "Nur Glasfaser ist auf Dauer zukunftssicher."
Welche Leistung brauche ich zum Arbeiten und Surfen im Internet?
Der Experte empfiehlt: Bei einem Rentnerehepaar reichen 50 bis 100 MBit völlig aus. Eine vierköpfige Familie, bei der aus dem Homeoffice gearbeitet wird und auch die Kinder Internet für die Schule brauchen, sollten es 100 bis 200 MBit sein. Mehr Bandbreite braucht es nicht, meint Gundall: "Viele überschätzen meistens, was sie wirklich brauchen."
Wer einen Vertrag für Glasfaser abschließen will, sollte erst einmal eine niedrige Bandbreite wählen. Denn aufstocken sei eigentlich immer möglich. Wer aber zu viel Bandbreite hat, also für mehr Bandbreite zahlt als er eigentlich braucht, für den wird es schwierig die Bandbreite herunterzustufen, meint Gundall. Denn viele Anbieter bestehen oft darauf, zu warten bis die Laufzeit endet, bevor sie ein Downgrade anbieten.
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Verlieren Vorverträge irgendwann ihre Gültigkeit?
Bei den Verträgen muss man genau differenzieren, sagt Michael Gundall. Damit es sich für die Anbieter rechnet, müssen genügend Haushalte einen Glasfaseranschluss wollen. Dazu schließen die Anbieter laut dem Experten Vorverträge ab. Diese Verträge werden seitens des Anbieters aber nicht bestätigt, sind also nur ein Vertragswunsch der Haushalte.
Wenn dann der Ausbau losgeht, erhalten die Haushalte eine Auftragsbestätigung. Ab dann ist der Vertrag gültig, die Vertragslaufzeit beginnt und es gilt die übliche Widerrufsfrist. Ein Vorvertrag ohne Auftragsbestätigung kann also nicht gekündigt werden, aber Kundinnen und Kunden können ihn zurückziehen, wenn sie ihn doch nicht mehr wollen.
In meiner Straße wurde Glasfaser ausgebaut, aber seitdem ist nichts passiert. Wie geht es jetzt weiter?
Die Anbieter bauen die Glasfaseranschlüsse in verschiedenen Stufen aus, erklärt der Experte vom Verbraucherschutz. Erst werden die Kabel in den Straßen verlegt, dann werden nach und nach die Hausanschlüsse gemacht. Mit den verschiedenen Bauphasen seien oft auch unterschiedliche Firmen beauftragt, da könne es beim Glasfaserausbau auch mal zu Terminproblemen kommen.
Der Experte rät deshalb geduldig zu sein: "Glasfaser ist ein Produkt, bei dem man lange warten muss, bis man es hat." Von der Ankündigung über die Planung, Baugenehmigung und schließlich die Glasfasernutzung - das könne sich über Monate oder auch Jahre hinziehen.
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Wo finde ich die wichtigsten Infos zum Glasfaserausbau?
Infos zum Ausbau im eigenen Ort gibt es oft bei den zuständigen Städten, Verbandsgemeinden oder Kreisverwaltungen. Wer mehr zum Thema Glasfaser wissen möchte, kann sich auch auf der im Internet bei der Verbraucherzentrale Rheinland-Pfalz zu Glasfaseranschluss und Glasfaserausbau informieren.
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