Fünf DRK-Kliniken in Rheinland-Pfalz haben Insolvenz angemeldet. Im SWR-Interview erklärt Gesundheitsminister Hoch, wie nun die nächsten Schritte aussehen.
Der Schock war groß, als diese Woche bekannt wurde, dass fünf Krankenhäuser des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) von Insolvenz bedroht sind. Immerhin handelt es sich wohl um ein Sanierungsverfahren in Eigenverantwortung, mit dem eine harte Insolvenz vermieden werden könnte. Das heißt, der Geschäftsbetrieb der Kliniken geht erstmal normal weiter.
Gesundheitsminister Hoch will beruhigen
Dennoch schwebt die Sorge vor einer Schließung dieser Kliniken natürlich über allem. Der rheinland-pfälzische Gesundheitsminister Clemens Hoch (SPD) versucht im SWR2 Aktuell-Interview zu beruhigen: Für ihn habe die Sicherstellung der medizinischen Versorgung vor Ort “oberste Priorität”.
Warum es überhaupt erst soweit kommen konnte, ist für Hoch klar: Das deutsche Finanzierungssystem für Krankenhäuser ist schuld: "Alle Ministerinnen und Minister der Bundesländer haben beim Bund angemahnt, dass sich dringend etwas in der Finanzierung ändern muss. Unsere Kliniken schreiben reihenweise rote Zahlen, weil sie nicht mehr auskömmlich finanziert sind."
Hoch: "Es braucht Soforthilfen des Bundes"
Jetzt gehe es darum, die betroffenen DRK-Kliniken wirtschaftlich zu sichern, so Hoch. Nach dem Treffen nächste Woche werde man auch mit den Krankenkassen über die Finanzierung verhandeln - darüber hinaus "haben wir immer gesagt: Es braucht Soforthilfen des Bundes." Er sei deshalb froh, dass es zum Ende des Jahres Energiehilfen des Bundes geben werde. Das allein werde aber nicht reichen, auf Dauer die Kliniken zu stabilisieren.
Klinik-Betrieb soll aber weiterlaufen Mehrere DRK-Krankenhäuser im Norden von Rheinland-Pfalz insolvent
Die DRK-Krankenhäuser in Altenkirchen, Hachenburg, Kirchen und Neuwied im Norden von Rheinland-Pfalz und das DRK-Krankenhaus in Alzey haben einen Insolvenz-Antrag gestellt. Das hat das Deutsche Rote Kreuz mitgeteilt.