Fast 15 Prozent mehr Einbrüche als im ersten Halbjahr 2022 verzeichnet die Polizei in Rheinland-Pfalz. Sie hat eine eindeutige Erklärung für den Anstieg.
1.473 Mal ist in den ersten sechs Monaten 2023 in Rheinland-Pfalz in Wohnungen und Häusern eingebrochen worden. Im gleichen Zeitraum vergangenen Jahres waren es 1.286 Einbrüche, wie das RLP-Innenministerium auf SWR-Anfrage mitteilt.
In den Zuständigskeitsbereichen der Polizeipräsidien Rheinpfalz, Trier und Westpfalz sei der Anstieg noch deutlicher, so die Mitteilung weiter. In Koblenz und Mainz hingegen sei er etwas geringer.
Während Pandemie deutlich weniger Einbrüche in RLP
Diesen Anstieg von fast 15 Prozent erklärt das Ministerium mit der Corona-Pandemie: Durch Lockdowns und Reisebeschränkungen waren die Menschen vor allem 2020 und 2021 deutlich mehr daheim als zuvor. Die Zahl der Einbruchdiebstähle ist in diesen Jahren deutlich zurückgegangen.
Seit 2022 steigt die Zahl der Fälle nun wieder kontinuierlich an - bewegt sich laut Innenministerium aber noch immer deutlich unter dem Vor-Corona-Niveau. Zum Vergleich: Im ersten Halbjahr 2019 waren es im Vergleich zu 2023 fast 20 Prozent mehr Einbrüche.
Einbrüche werden oft nicht aufgeklärt
Oft bleiben diese Fälle unaufgeklärt: 14,8 Prozent der Fälle konnten laut Innenministerium im ersten Halbjahr 2023 aufgeklärt werden. Im Vorjahr lag diese Quote etwas höher mit 15,2. Der Großteil der ermittelten Tatverdächtigen stammt aus dem regionalen Umfeld der Gemeinde, in der der Tatort ist. Zum größten Teil haben sie die deutsche Staatsangehörigkeit.
Allerdings seien in Rheinland-Pfalz - wie überall in Deutschland und ganz Europa - auch sehr mobile, professionelle Täter und Tätergruppen unterwegs, sagt das Innenministerium. Sofern sie nicht die deutsche Staatsangehörigkeit haben, handelt es sich laut Ministerium überwiegend um Menschen aus Osteuropa.