Schrille Alarmtöne vom Handy und heulende Sirenen: Auch in Rheinland-Pfalz sind die Katastrophen-Warnsysteme erfolgreich getestet worden.
Ab 11.00 Uhr war am Donnerstag bundesweit ein Probealarm über verschiedene Kanäle ausgelöst worden. In zahlreichen Städten und Gemeinden auch in Rheinland-Pfalz heulten die Sirenen auf den Dächern, Handy-Warnapps wie NINA und KATWARN lösten aus und über Radio, Fernsehen und Informationstafeln wurden Test-Infos verbreitet. Außerdem wurde die Probewarnung über Cell Broadcast verbreitet. Um 11:45 Uhr gab es Entwarnung.
Die teilnehmenden Kommunen besprachen sich im Anschluss in einer Videoschalte mit dem Innenministerium über den Verlauf. Es habe keine Auffälligkeiten gegeben, sagte Staatssekretär Daniel Stich (SPD).
Viele neue Sirenen im Einsatz
Seit der Flutkatastrophe im Ahrtal im Jahr 2021 haben die rheinland-pfälzischen Kommunen mehr in den Ausbau des Sirenen-Netzes investiert, wie es seitens des Innenministeriums in Mainz heißt. Demnach sollen beim diesjährigen Warntag viele neue Sirenen im Einsatz sein. Auch in der Landeshauptstadt Mainz wird nach Angaben der Stadt das Sirenen-Netz derzeit ausgebaut. Es sollen mehr Sirenen zu hören sein als noch im Vorjahr.
Manche Signale kamen mit Verzögerung an
Einige Signale, zum Beispiel von Warn-Apps, kamen erst Minuten nach 11 Uhr an. Dazu teilte eine Sprecherin des Bundesamtes für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) mit, je nach System, welches die Probewarnung durchlaufen müsse, dauere die Verarbeitung leicht unterschiedlich lang.
Dies führe dazu, dass die Probewarnung beispielsweise im Radio und Fernsehen oder über Warn-Apps wie NINA nicht exakt zum Auslösezeitpunkt, sondern mit leichter Verzögerung ankomme. Darüber hinaus seien viele Warnmittel nicht direkt an das System des BBK angeschlossen (z. B. Sirenen) und würden von den jeweiligen Betreibenden am Warntag unter Umständen nicht auf die Minute gleichzeitig ausgelöst.
Es könne zudem vorkommen, dass die Probewarnung über Cell Broadcast nicht direkt beim ersten Versuch zugestellt werden konnte, weil das Handy möglicherweise keinen Empfang hatte. In dem Fall versuche das System bis 11:12 Uhr weiter, die Warnung zuzustellen.
Vierter bundesweiter Warntag
Der bundesweite Warntag fand zum vierten Mal statt. Es handle sich um einen Stresstest, "um die Warnsysteme, auf Herz und Nieren zu prüfen", sagte der Präsident des Bundesamtes für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe, Ralph Tiesler im Vorfeld der Übung. Zudem solle geprüft werden, ob Schwachstellen aus der Vergangenheit abgestellt werden konnten.
Tiesler bittet Bürgerinnen und Bürger, sich an einer anschließenden Umfrage zu ihren Erfahrungen mit den Warnmitteln zu beteiligen. "So können wir die Warnung gemeinsam besser machen", betonte er.