Prinz Reuß vor Gericht: Was hatte seine Gruppe vor?

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Arne Wiechern
Arne Wiechern steht im Gang eines SWR-Gebäudes.
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Bernhard Seiler
Bernhard Seiler steht im Gang eines SWR-Gebäudes.

Sie wollten die Demokratie offenbar mit Gewalt beseitigen: Ein Netzwerk von mutmaßlichen Reichsbürgern rund um Heinrich Prinz Reuß. Ab heute steht er selbst in Frankfurt vor Gericht – zusammen mit acht weiteren mutmaßlichen Rädelsführern. SWR Aktuell-Moderator Arne Wiechern hat mit dem Extremismusforscher Jan Rathje darüber gesprochen, was man über die "Gruppe Reuß" bisher weiß, und welche neuen Erkenntnisse der Prozess bringen könnte.

Zentrale "Führungsriege" in Frankfurt vor Gericht

Es ist der zweite Prozess, der gegen die Gruppe beginnt. Während in Stuttgart seit Ende April mutmaßliche Mitglieder des militärischen Arms vor Gericht stehen, müssen sich in Frankfurt zentrale Führungsfiguren verantworten. Es seien Gründungsmitglieder dabei, so Rathje, aber auch diejenigen, die nach einem möglichen Putsch eine Übergangsregierung hätten bilden sollen. Detaillierte Pläne, wie diese aussehen sollte, seien aber bisher nicht bekannt.

Auch ehemalige AfD-Abgeordnete unter den Angeklagten

Zu den Angeklagten gehört auch die ehemalige Richterin und frühere AfD-Bundestagsabgeordnete Birgit Malsack-Winkemann. Sie gehöre der Reichsbürger-Gruppe schon lange an und soll es Mitgliedern ermöglicht haben, Zugang zum Bundestag zu bekommen, um das Gebäude auszuspähen. Auch anderen mutmaßlichen Mitgliedern habe man nachweisen können, dass sie in der AfD tätig waren.

Vorstellung eines nicht-souveränen Staates Deutschland

Was die AfD und die "Gruppe Reuß" verbinde, sei nach Einschätzung Rathjes eine Form des Souveränismus, "also der Vorstellung, dass die Bundesrepublik Deutschland nicht souverän sei und von anderen Mächten beherrscht wird". Während allerdings die Gruppe eher in Richtung eines Verschwörungsmythos argumentiere, könne das bei der AfD verschiedene Formen annehmen, etwa populistische Kritik am Einfluss der EU.

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