Kommunalpolitiker wollen das Mainzer Marktfrühstück verlegen. Für Martin Rupps ein Event von vielen, die Opfer des eigenen Erfolges wurden.
Neben der Fastnacht und der Firma BioNTech gehört das Marktfrühstück zu den Attraktionen von Mainz. Jeden Samstag treffen sich auf dem Marktplatz und drumherum Scharen von Menschen zu "Weck, Worscht un Woi" - ein Brötchen mit Fleischwurst und ein Glas Wein. Der Ortsbeirat Altstadt verbindet mit dem Marktfrühstück dagegen vor allem Wildpinkler, Lärm und Müll. Er fordert von der Stadtverwaltung, das Marktfrühstück an den Rhein zu verlegen und es früher als bisher (aktuell 15 Uhr) zu beenden.
Marktfrühstück Opfer des eigenen Erfolgs
Das Mainzer Marktfrühstück ist wie viele solcher Events zum Opfer des eigenen Erfolgs geworden. Ob dort, beim Stuttgarter oder Baden-Badener Weihnachtsmarkt - Stadtverwaltungen erlaubten eine krakenhafte Ausdehnung der Marktflächen - halb zur Unterstützung örtlicher Händler, halb wegen anschwellender Menschenmassen. Besonders bei sonnigem Wetter bedeutet das Marktfrühstück ein einziges Geschiebe und Gedränge.
Ich selbst meide solche Menschenbäder, halte es aber für sinnvoll, dass eine Stadt ganz wörtlich Raum dafür schafft - und zwar in der City, nicht am Rand. Das Marktfrühstück funktioniert am Markt, weil man einen Besuch mit Einkäufen verbinden kann. Zum Frühstück am Rhein wäre es weiter und damit umständlicher.
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Am Mainzer Marktfrühstück scheiden sich die Geister. Sozialer Treffpunkt oder hemmungsloses Besäufnis? Der Ortsbeirat Altstadt will es so nicht mehr akzeptieren.
Bei jeder anderen Stadt in Deutschland bin ich mir sicher, dass zusätzliche Toiletten und Pfand auf Plastikgeschirr die Probleme lösen würden. Anders bei der Mainzer Stadtverwaltung, wo über tausend Planstellen nicht besetzt sind. In Mainz, habe ich als Zugezogener gelernt, gibt es nur eine Jahreszeit - die fünfte.
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