Nur das Smartphone - mehr braucht man nicht, um ins Hotelzimmer zu kommen: Wenn es nach dem Stuttgarter Unternehmens Straiv geht, wird die Rezeption überflüssig.
Bei ihrer Lösung orientierten sich die Software-Entwickler an der Flugbranche, wo Passagiere schon lange selbst einchecken können. Genau so soll es auch im Hotel laufen: Die Gäste bekommen eine Buchungsbestätigung mit einem Link, unter dem man seine Daten eingeben, einchecken und bezahlen kann. Danach werden die Türen freigeschaltet. Das kann außer der Zimmertür auch der Eingang zum Fitnessraum, zum Schwimmbad oder der Garage des Hotels sein.
Smarte Türschlösser sind kein Standard
Damit das Handy als Schlüssel funktioniert, müssen Zimmer-Türen über ein internetfähiges Schloss verfügen. Das ist allerdings längst kein Standard. Eine Alternative ist deshalb ein Eincheck-Terminal in der Lobby, ähnlich wie am Flughafen. Nachdem der Gast hier eingecheckt hat, wird die Zimmerkarte automatisch ausgegeben. Auf dem Zimmer selbst geht die Digitalisierung weiter – mit der Gästemappe.
Täglich aktualisierte Infos für Hotelgäste
Das ändert sich mit der digitalen Gästemappe. Infos und Ausflugstipps können täglich aktualisiert und sogar ans Wetter angepasst werden. Und die Mappe auf dem Handy bietet dem Gast noch weitere Möglichkeiten. Laut Straiv-Mitbegründer Luik könnte der Hotelgast beispielsweise verschiedene Ansprechpartner angezeigt bekommen. Bei einer defekten Lampe könnte er sofort den Hausmeister kontaktieren.
Hotel-Beschäftigte haben weniger administrative Arbeit
Die Kosten für den Service liegen bei einem bis sieben Euro pro Zimmer pro Monat. Doch kommt der persönliche Kontakt zwischen Gast und Hotel dabei nicht zu kurz? Patrick Luik glaubt das nicht, im Gegenteil: Er meint, die Technik entlaste die Mitarbeiter. Hotel-Angestellte müssten sich nicht mehr um administrative Dinge kümmern, könnten sich "an anderer Stelle auf die Gäste einlassen".
Nach Angaben von Straiv-Mitbegründer Luik nutzen etwa 3.000 Hotels weltweit - vor allem aber in Deutschland, Österreich und der Schweiz - schon die Software aus Stuttgart. Und: Das Unternehmen mache damit auch längst Gewinn. Straiv ist eigenfinanziert, hat keine Investoren. "Wir haben uns schwäbisch aufgestellt", so Luik.
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