Fast acht von zehn Neuwagen in Deutschland sind Grau/Silber, Schwarz oder Weiß lackiert. Martin Rupps hofft auf eine neue Buntheit mit zitronengelben und froschgrünen Modellen.
Der Leiter des BASF-Designteams, Mark Gutjahr, sagt für die Zukunft buntere Autos voraus. Zum „Strauß an Farben“ in zwei, drei Jahren zählt er Grün, Violett, Orange, Gelb und Gold. Im Vorjahr waren laut ADAC 78,8 Prozent der Neuwagen in Deutschland Grau/Silber, Schwarz oder Weiß lackiert. Ein Ende der straßenräumlichen Ödnis scheint nah!
Interview mit Mark Gutjahr, Leiter des Designteams von BASF:
Auf den ersten Blick mag sich das Thema trivial lesen. Wer aber wie die Boomer mit zitronengelben oder froschgrünen Autos groß wurde, weiß um die epochemachende Wirkung von Farben. Die orangenen VW Käfer oder roten Renault 4 prägten zusammen mit poppiger Mode und schrillen Tapeten das Erscheinungsbild eines Jahrzehnts.
In der Gegenwart wird die Autofarbe, glaube ich, mehr mit dem Kopf als mit dem Herzen gewählt. Eine Studie erwies, dass sich schwarze und graue Autos teurer weiterverkaufen lassen als Modelle in Lila oder Gold. Hinzu kommt der Trend, geleaste Autos mit Folie zu bekleben – gern in Anthrazit. Das macht sie zu Tarnkappenbomber auf vier Rädern.
Die Wagenfarbe spielt auch bei der Unfallstatistik eine Rolle. Bei roten Autos sehen Autofahrer besonders gern Rot. Braune und schwarze Modelle werden häufig nachts in Unfälle verwickelt. Ich hoffe sehr, dass Mark Gutjahr mit seiner Voraussage recht behält – nicht nur, weil dann die Unfallzahlen sinken.
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