Der Bundesverteidigungsminister will die Bundeswehr für Nichtdeutsche öffnen. Bitte keine Einbürgerung durch die Hintertür, meint Martin Rupps.
Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) denkt laut darüber nach, wie er die Personallöcher in der Bundeswehr stopfen kann. Dazu zählt eine modifizierte Wehrpflicht, wie es sie in Schweden gibt: Alle jungen Frauen und Männer müssen zur Musterung, doch Soldatin bzw. Soldat wird nur, wer selbst will. Der Minister kann sich auch einen Wehrdienst von Menschen ohne deutschen Pass vorstellen. Für diese Idee bekommt er Zustimmung von Union und FDP.
Schwedische Lösung im Gespräch
Die schwedische Lösung hielte ich für sinnvoll, wenn die Wehrdienstzeit drei und mehr Jahre beträgt. In zwölf oder 15 Monaten wird keine Frau bzw. kein Mann kriegstüchtig, um ein Lieblingswort von Boris Pistorius zu nehmen. Das reicht zur Ausbildung an Waffen und Kriegsgerät. Manövererfahrung sammelt man in dieser Zeit nicht. Ich schreibe aus persönlicher Erfahrung als „W 15“.
Pistorius spricht von modifizierter Wehrpflicht
Bei dem Gedanken, Nichtdeutsche anzuwerben, teile ich die Meinung des CDU-Wehrexperten Johann Wadephul: „Grundsätzlich ist diese Idee richtig, doch zentral ist die Ausgestaltung“. Wer als Türkin oder Syrer zur Bundeswehr geht, darf darin keinen Freifahrschein sehen zur schwarz-rot-goldenen Staatsbürgerschaft. Sonst würde das, fürchte ich, zum vorherrschenden Motiv. Für die Frage, wer tatsächlich Deutsche bzw. Deutscher wird, braucht es nach meinem Dafürhalten die Prüfung im Einzelfall.
Eine Multikulti-Armee füllt die Reihen, ist aber schwieriger zu führen. Im schlechten Fall erzeugt sie soziale Konflikte. Im Guten kann sie ein Beispiel geben für die Gesellschaft in Zivil.
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