Ein Großteil der Rheinland-Pfälzer wünscht sich laut einer Studie mehr Solar- und Windenergie. Die Politik wünscht es auch, stolpert aber über ihre eigene Bürokratie, meint Kirsten Tromnau.
Nun hat es das rheinland-pfälzische Klimaschutzministerium schwarz auf weiß. Die Einwohner wollen mehr Windräder. Das Ministerium präsentierte jetzt eine Studie: Demnach haben neun von zehn Rheinland-Pfälzer sich für mehr Windräder und Solaranlagen ausgesprochen. Fast 80 Prozent der Befragten können sich das sogar quasi direkt vor ihrer Haustür vorstellen.
Der Trend zu mehr Solaranlagen ist mittlerweile sichtbar: Immer mehr Menschen bauen sich ihre eigene Anlage aufs Dach oder auf den Balkon. Kürzlich erst war ein aufgelegtes Förderprogramm der Bundesregierung "Solarstrom für Elektro-Autos" zur privaten Ladestation am Haus innerhalb kürzester Zeit ausgeschöpft. In Ingelheim wird über Solaranlagen auf den Obst- und Gemüseanbaufeldern nachgedacht. Dort erntet man künftig Strom und Obst.
Auch bei der Windkraft scheint es ein Umdenken bei der Bevölkerung zu geben. Jahrelang haben wir immer wieder über Proteste gegen Windkraftanlagen wie im Pfälzer Wald berichtet. Künftig werden Windkraftanlagen mit anschließender Bürgerbeteiligung wie beispielsweise in Speyer gebaut oder die Gemeinden erlassen dank der Windkrafteinnahmen die Grundsteuer. Der Trend geht also pro Windkraft.
Damit hätten wir fast ein Happy End, wäre da nicht der Zeitdruck: Bis 2030 will Rheinland-Pfalz seinen gesamten Strombedarf über erneuerbare Energien abdecken. Doch davon ist man derzeit noch etwa 700 Windräder entfernt. Diese müssten nun quasi im Schnellverfahren gebaut werden. Apropos schnell: Die Genehmigungszeit für Windräder beträgt in Rheinland-Pfalz im Schnitt 24,5 Monate, mit Bauzeit dauert es vier Jahre, bis es steht.
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