Nicht überall in BW wird Fastnacht gefeiert, in einigen Regionen dafür umso leidenschaftlicher. Seit 11:11 Uhr zeigen sich die Närrinnen und Narren im Land wieder - aber eine Sache ist tabu.
Der 11.11. ist im Kalender vieler Menschen in Baden-Württemberg fett markiert: Die "Fünfte Jahreszeit" beginnt. Viele Zünfte läuten sie um 11:11 Uhr ein - auch wenn die schwäbisch-alemannische "Fasnet" offiziell erst in einigen Wochen am Dreikönigstag beginnt.
Ulm: Närrinnen und Narren werden im Rathaus empfangen
In Ulm empfing Oberbürgermeister Martin Ansbacher um 11:11 Uhr die 40 Mitglieder des Kuhbergvereins im Rathaus. Die Faschingszeit steht in diesem Jahr unter dem Motto "Glamuhrös". In Dischingen (Kreis Heidenheim) wurden zum Auftakt die Prinzenpaare der Dischinger Regenten der Öffentlichkeit vorgestellt. Und auch in Lauingen und Steinheim (Kreis Dillingen) wurde der Hofstaat präsentiert, während die "Schlossfinken" in Höchstädt an der Donau (Kreis Dillingen an der Donau) um 11:11 Uhr das Rathaus stürmten. Etwas später planen die Gundelfinger Glinken und die Finndonia ihren Auftakt. Grund dafür ist, dass am Freitag mehr Mitglieder als unter der Woche dabei sein können.
Verkehrsministerium entscheidet Einfachere Regeln für Fastnachtsumzüge in BW
Das Verkehrsministerium hat entschieden, dass Regeln für Faschingsveranstaltungen mit weniger als 500 Personen vereinfacht werden sollen. So soll die Tradition gefördert werden.
Kurpfalz: So feiern Närrinnen und Narren im Nordosten von BW
Auch in der Kurpfalz sind die Narren los. In Buchen wurden sie um 10:01 Uhr traditionsgemäß im Zunfthaus aus dem Winterschlaf geweckt. Mit dem Weck-Ruf "Kerl, wach uff!" hat die Buchener Faschenachtskampagne begonnen - und tut das schon seit rund 600 Jahren. Danach zogen die Narren in Schlafanzügen durch die Stadt zum Museumshof.
Am Alten Rathaus übergaben sie dem Bürgermeister nach alter Tradition die Gans und den Pachtzins für das Zunfthaus. Dort hat der Elferrat der FG Narhalla um 11:11 Uhr seinen Eid auf die Buchener Faschenacht abgelegt. Anschließend mussten die Narren und Närrinnen im Museumshof dem Buchener Blecker die Ehre erweisen - mit einem Kuss auf das nackte Hinterteil.
Die Narren in Karlsruhe und Umgebung sind wieder los
In Rheinstetten (Kreis Karlsruhe) musste sich am Vormittag Oberbürgermeister Sebastian Schrempp (CDU) dem Narrengericht stellen, bevor er im Anschluss den Rathausschlüssel an die Närrinnen und Narren abgeben musste.
Nach dem Rathaussturm am Vormittag im Karlsruher Stadtteil Durlach geht es am Nachmittag in der Innenstadt weiter. Unter dem Motto "So bunt wie's Lebe ebe" findet nach der Narrentaufe am Kronenplatz die symbolische Machtübernahme am Marktplatz statt. Dort muss Oberbürgermeister Frank Mentrup (SPD) dann seinen Rathausschlüssel abgeben. Mit Live-Musik, Tänzen und Ehrungen wird dort im Anschluss weitergefeiert.
Aktionen unter anderem in Ettlingen, Rheinstetten und Bruchsal Narren auf der Straße: Fastnacht in der Region Karlsruhe hat begonnen
In Ettlingen, Rheinstetten, Karlsruhe und anderen Orten nehmen die Närrinnen und Narren wieder das Zepter in die Hand: Am Montagvormittag startete die Fastnachtszeit.
Fasnet in Oberschwaben beginnt
Im oberschwäbischen Kißlegg (Kreis Ravensburg) stand das Gießen des kleinen Narrenbaums an. In Weingarten starteten die "Plätzler" mit ihrer Martinisitzung in die närrische Zeit. In Singen machte das die Poppele-Zunft. Auf den Sitzungen wird unter anderem der Narrenfahrplan für 2025 vorgestellt. In Bad Waldsee (Kreis Ravensburg) zogen schon am Morgen die Fasnetslader der Narrenzunft zum Federlesbrunnen, verteilten Martinibrot und luden dort zur Martinifeier um 11:11 Uhr.
Um dieselbe Zeit setzten die Kißleger Narren auf dem Rathausplatz ihr "Narrenbäumle". Anschließend ging’s zum Kuttelnessen. In Konstanz darf der "Konstanzer Blätz" aus dem Kerker befreit und vom Rat der Stadt begnadigt werden, damit er bis Aschermittwoch wieder Schabernack treiben kann.
Narrenzunft Vetter Guser ruft in Sigmaringen die Fasnet aus
Mit einem kräftig gesungenen "Freut euch des Lebens" und Anekdoten aus der Stadtgeschichte hat die Narrenzunft Vetter Guser in Sigmaringen exakt um 11:11 Uhr die "Fünfte Jahreszeit" eröffnet. Gefeiert wurde in kleinem Kreis. Neben dem Narrenrat mit dabei: geladene Gäste und Persönlichkeiten aus Stadt und Kreis Sigmaringen. Bereits seit 1948 feiern die Vetter Guser die Fasnetseröffnung am Martinstag.
Am 11. November um 11:11 Uhr Narren am Bodensee und in Oberschwaben starten in die Fastnacht
An Martini beginnt in der Region die Vorphase zur schwäbisch-alemannischen Fastnacht. Offiziell beginnt sie zwar erst am Dreikönigstag. Dennoch feiern viele Narrenzünfte schon am Montag den Auftakt.
Der Start der "Fünften Jahreszeit" am 11.11. um 11:11 Uhr hat seine Wurzeln im rheinischen Karneval. Auch in Baden-Württemberg feiern einige Zünfte den Tag mit kleineren Ritualen. Eines bleibt in der alemannischen Fastnacht aber tabu: das Häs, also die Verkleidung. Das darf vor dem 6. Januar auf der Straße nicht zu sehen sein.
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Gisela Mahler aus Bonndorf strickt jährlich rund 700 Mützen für Musik- und Fasnet-Vereine im Schwarzwald. Doch bald wird sie ihren Laden nach vier Jahrzehnten dichtmachen.