Ob Unwetter oder Großbrand - in Ulm wird ab jetzt auch über digitale Werbetafeln auf drohende Gefahren hingewiesen. Damit sollen auch Passanten in der Innenstadt erreicht werden.
In Ulm wird die Bevölkerung zukünftig auch über digitale Werbetafeln gewarnt: Wenn eine Gefahr droht, sollen so zusätzlich zu den vorhandenen Warnsystemen in Rundfunk, Fernsehen, über Smartphones oder die städtischen Info-Kanäle, auch die Passantinnen und Passanten in der Innenstadt erreicht werden. Amtliche Gefahrenwarnungen, wie zum Beispiel vor Unwettern oder bei einem Großbrand, sind künftig auch auf 15 weithin sichtbaren digitalen Bildschirmen in der Innenstadt zu lesen.
Werbetafeln mit Warnung an zentralen Stellen in Ulm
Die Stadt Ulm verspricht sich von der neuen Frühwarnmöglichkeit im öffentlichen Raum eine zügige und unmittelbare Information betroffener Bürgerinnen und Bürger. Die digitalen Bildschirme befinden sich in Ulm an zentralen und stark frequentierten Knotenpunkten - am Bahnhof, an Hauptverkehrsstraßen und in der Fußgängerzone. Auf den Tafeln des Medien-Unternehmens Ströer läuft normalerweise Werbung für Firmen und Geschäfte.
Im Fall einer Gefahr können Feuerwehr und die Katastrophenschutzbehörde innerhalb von wenigen Minuten Texte auf alle Werbetafeln im Stadtgebiet schicken. Die Warnmeldungen seien deutlich als Warnung gekennzeichnet und enthielten auch Verhaltensempfehlungen, teilte die Stadt mit. Bei einer Entwarnung oder dem Abbruch der Meldung laufe die Warnung noch eine Stunde weiter, gekennzeichnet mit dem Stempel "Entwarnung".
Ein weiterer Vorteil: Feuerwehr und Katastrophenschutz können außerdem einzelne Bildschirme auswählen und so die Bevölkerung nur in bestimmten Gebieten auf eine Gefahrenlage aufmerksam machen. Die Anzeige auf den Medien stelle auch eine wirksame Umsetzung der Warnung im öffentlichen Bereich für Menschen mit Hörverlust dar, heißt es dazu weiter.
Ulmer OB: Schnelle Warnung kann Leben retten und Schäden verhindern
Bei der offiziellen Inbetriebnahme des Systems in der Fußgängerzone, zeigte sich der Ulmer Oberbürgermeister Gunter Czisch (CDU) erfreut über die Kooperation und die neue Frühwarnmöglichkeit: "Eine schnelle Warnung, die jeden erreicht - das kann Leben retten und Schäden verhindern." Vorerst werde die Warnung nur in deutsch zu lesen sein, es sei zukünftig aber auf jeden Fall vorstellbar, dass auch andere Sprachen, etwa in Form eines Untertitels, dargestellt würden.
Ulmer Feuerwehrkommandant: Warntafeln erweitern Warnstruktur
Der Kommandant der Ulmer Feuerwehr, Adrian Röhrle, sagte, er sei überzeugt, dass das System eine sinnvolle Erweiterung der bisherigen Warnstruktur darstelle. Man rechne mit zwei bis fünf Warnungen pro Jahr. Das zeigten Erfahrungswerte in anderen Städten, in denen das Warnsystem bereits eingesetzt werde.