Einige Pechvögel und ein Millionen-Glückspilz. Das ist die Bilanz der Silvesternacht 2023 zwischen Aalen, Ulm und Biberach. Die Polizei spricht von einer weitgehend friedlichen Feier ins neue Jahr.
Überraschend aufgeräumt wirkt Ulm am Neujahrstag nach der Silvesterparty. Kaum Müll auf den Straßen, obwohl es die Ulmer und Neu-Ulmer ordentlich krachen ließen. Auch die Polizei zieht eine weitgehend friedliche Bilanz der Silvesternacht. Es gab einige Verletzte, auch Brände, aber keine größeren Ausschreitungen. Und im Ostalbkreis darf sich ein Glückspilz über eine Silvestermillion im Lotto freuen.
Ehepaar und Polizist in Aalen erleiden Knalltrauma
Schon vor dem Jahreswechsel hatte sich in Aalen auf dem Bahnhofsvorplatz eine größere Gruppe mit zeitweise über 100 Personen versammelt. Aus dieser Gruppe heraus wurde ein Ehepaar mit Knallkörpern beworfen. Das Paar erlitt ein Knalltrauma. Feuerwerkskörper wurden auf Taxis abgefeuert. Die Polizei war mit einem starken Aufgebot vor Ort. Auch Polizisten und Streifenwagen wurden mit Böllern beworfen, ein Polizist erlitt ein Knalltrauma. Mittlerweile ermittelt die Polizei in Aalen wegen Körperverletzung. Derzeit würden Videoaufzeichnungen ausgewertet, so ein Polizeisprecher auf Anfrage des SWR. Die Beamtinnen und Beamten vor Ort hätten Bodycams getragen.
Feuerwerk explodiert in der Hand
In Langenau (Alb-Donau-Kreis) verlor ein Mann zwei Finger, als er kurz nach Mitternacht einen Böller aufhob, der am Boden lag. Der Böller explodierte in seiner Hand. Der Schwerverletzte kam ins Krankenhaus.
Bereits vor Mitternacht verletzte sich auf dem Ulmer Münsterplatz ein 20-Jähriger schwer, als er mit einem Böller hantierte. Auch der explodierte in seiner Hand, bevor er ihn wegwerfen konnte. Eine andere Person wurde laut Polizei von umherfliegendem Feuerwerk getroffen und leicht verletzt. Die Polizei war auf dem Münsterplatz präsent, um Ausschreitungen zu verhindern. Nur in Einzelfällen mussten Streitigkeiten geschlichtet werden, heißt es im Polizeibericht.
In Herbrechtingen (Kreis Heidenheim) wurde eine 26-Jährige durch einen Schuss aus einer Schreckschusswaffe leicht verletzt. Die Polizei sucht nach dem Schützen.
Feuerwehreinsätze in Laichingen und Neu-Ulm
In Laichingen (Alb-Donau-Kreis) musste die Feuerwehr kurz vor ein Uhr ausrücken. Im Mülltraum eines Mehrfamlienhauses sorgte eine noch nicht ausgekühlte Feuerwerksbatterie für starken Rauch. Verletzt wurde niemand. In Neu-Ulm-Offenhausen warfen Kinder und Jugendliche Böller in einen abgestellten Kinderwagen im Keller eines Mehrfamilienhauses. Mehrere Jugendliche feuerten außerdem in Offenhausen Raketen auf geparkte Fahrzeuge, so die Polizei. In Vöhringen (Kreis Neu-Ulm) setzen Unbekannte eine Baustellen-Toilette in Brand. Sie brannte vollständig aus. Kleinere Brände gab es auch in Krumbach, Thannhausen, Neuburg und Deisenhausen im Kreis Günzburg.
70.000 Euro Schaden durch Brand in Biberach
In Biberach griff der Brand einer Hecke auf einen Carport mit zwei Autos über. Auch das angrenzende Wohnhaus wurde beschädigt. Die Polizei schätzt den Schaden auf 70.000 Euro. Gegen eine 14-Jährige wird wegen fahrlässiger Brandstiftung ermittelt.
Ebenfalls in Biberach warfen Unbekannte einen Böller in einen Hauseingang. Klingelanlage, ein Kellerfenster und die Haustür wurden dadurch beschädigt.
Scheunenbrand in Dillingen
In Dillingen-Kicklingen ist am Silvesterabend beim Brand einer Scheune ein Schaden von bis zu 50.000 Euro entstanden. Die Feuerwehr musste Glutnester in einem Zwischenboden unterhalb des Dachstuhls beseitigen. Die Ursache des Feuers ist nicht geklärt. Offenbar entstand es im Bereich eines Sicherungskastens, so die Polizei.
Bauzaun auf der Straße
In Lauingen (Kreis Dillingen) stellte eine unbekannte Gruppe in der Neujahrsnacht einen Bauzaun auf die Straße. Passiert ist glücklicherweise nichts. Ein Autofahrer schob den Zaun wieder von der Fahrbahn. Die Polizei ermittelt wegen gefährlichen Eingriffs in den Straßenverkehr.
Als Millionär ins Jahr 2024
Im Ostalbkreis hat ein Lottospieler Grund zum Jubel. Er gewann in der Silvesterlotterie eine Million Euro. Insgesamt gingen acht Millionengewinne nach Baden-Württemberg.
Junge Muslime sammeln Silvestermüll
Neben den Beschäftigten der Entsorgungsbetriebe haben am Neujahrsmorgen auch wieder junge Muslime dafür gesorgt, dass der Silvestermüll beseitigt wird. In den Stadtzentren von Heidenheim, Aalen und Schwäbisch Gmünd waren Jugendgruppen der Ahmadiyya-Gemeinden ab sechs Uhr unterwegs und sammelten Flaschen und Reste von Böllern und Raketen ein. Die Putzaktion hat bereits eine lange Tradition und fand zeitgleich in über 240 Orten in Deutschland statt.
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