Ein erschütternder Fund: Ein Passant entdeckt im Oktober 2023 ein Baby in einem Glascontainer in Langenau. Das Neugeborene überlebt. Nun muss sich die Mutter vor Gericht verantworten.
Am Landgericht Ulm beginnt am Dienstag der Prozess gegen eine Mutter, die ihr Baby kurz nach der Geburt in einem Glascontainer in Langenaus (Alb-Donau-Kreis) ausgesetzt haben soll. Ein Passant hatte den Säugling gefunden und gerettet. Die Anklage gegen die Mutter lautet auf versuchten Totschlag.
Andreas B. traute seine Ohren nicht, als er in einer kühlen Oktobernacht durch Langenau lief. Auf dem Heimweg von einer Party meinte er, ein Kind weinen zu hören. Zunächst lief er weiter. Doch der Gedanke ließ ihm keine Ruhe.
Schreie aus dem Altglascontainer
Erneut vernahm er Schreie - aus einem Altglascontainer. Dort fand der 39-Jährige tatsächlich ein Neugeborenes, eingewickelt in eine Decke. "Erstmal war ich überfordert", sagte er der "Südwest Presse" später in einem Interview. Doch er handelte intuitiv richtig.
Mit dem Handy leuchtete er in den Container und zog das Baby vorsichtig durch die Öffnung heraus. Stark unterkühlt war der Säugling, aber ohne Schnittverletzungen. Der Retter zog sein T-Shirt aus und wickelte es um den Jungen, um ihn zu wärmen, bis Polizei und Rettungskräfte eintrafen.
Anklage gegen Mutter
Für seine Heldentat in der Nacht auf den 14. Oktober 2023 wurde Andreas B. später von der Stadt Langenau geehrt. Schnell kam die Mutter der Säuglings als Tatverdächtige ins Visier der Behörden. Laut Anklage hatte die 38-Jährige das Kind kurz zuvor zuhause zur Welt gebracht. Dann soll sie es in ein Bettlaken gewickelt in dem Altglascontainer abgelegt haben.
Neugeborenes überlebte Ausgesetztes Baby im Glascontainer: Mutter aus Langenau angeklagt
Die Staatsanwaltschaft Ulm hat Anklage gegen eine Mutter aus Langenau erhoben. Sie soll ihr neugeborenes Kind in einem Glascontainer ausgesetzt haben. Es geht um versuchten Totschlag.
Die Staatsanwaltschaft geht davon aus, dass der Mutter bewusst gewesen sein musste, wie gefährlich das Aussetzen für das Baby war. Nach Ansicht der behandelnden Ärzte hätte es die Nacht wohl nicht überlebt, wäre erfroren. Mittlerweile ist das Kind in einer Pflegefamilie untergebracht.
19 Zeugen, fünf Prozesstage
Am Dienstag hat vor dem Landgericht Ulm der Prozess gegen die Frau begonnen. Der Vorwurf: Versuchter Totschlag in Tateinheit mit Aussetzen. Laut Behörden räumte die nicht vorbestrafte Frau die Tat weitgehend ein. Unklar ist, warum sie ihr Kind aussetzte. Für die Verhandlung sind bis Ende April fünf Sitzungstage vorgesehen. Insgesamt 19 Zeugen sollen aussagen, darunter auch der Retter des Säuglings, Andreas B.
Rückschau: Baby in Glascontainer ausgesetzt
38-Jährige dringend tatverdächtig Langenau: Neugeborenes Kind in Glascontainer ausgesetzt
Eine 38-jährige Frau soll in der Nacht auf Samstag ihr neugeborenes Kind in Langenau ausgesetzt haben. Ein Zeuge hatte das Baby zufällig in einem Glascontainer entdeckt.
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Zeuge schildert Rettung des Neugeborenen Baby im Altglascontainer in Langenau - Gericht prüft versuchten Mord
In Ulm hat der Prozess gegen eine Mutter aus Langenau begonnen. Sie soll ihr Baby in einem Altglascontainer ausgesetzt haben. Das Landgericht prüft auch eine Verurteilung wegen versuchten Mordes.