Die Staatsanwaltschaft Ulm hat Anklage gegen eine Mutter aus Langenau erhoben. Sie soll ihr neugeborenes Kind in einem Glascontainer ausgesetzt haben. Es geht um versuchten Totschlag.
Vier Monate nach dem Fund eines Säuglings in einem Altglascontainer in Langenau (Alb-Donau-Kreis) hat die Staatsanwaltschaft Ulm Anklage gegen die Mutter erhoben. Der 38-Jährigen wird laut den Ermittlern versuchter Totschlag in Tateinheit mit Aussetzung vorgeworfen.
Mutter bringt Kind zu Hause zur Welt
Die Frau brachte das Kind laut Anklage Mitte Oktober vergangenen Jahres zu Hause zur Welt. Einzige Hilfe war an dem Abend eine Hebamme am Telefon. Kurz danach soll die Mutter ihr Kind in ein Bettlaken gewickelt und in einem Altglascontainer abgelegt haben. Gegen 2 Uhr morgens entdeckte ein Mann das Neugeborene und rief die Polizei.
Suche nach der Mutter führt zu Klinik
Dann begann die Suche nach der Mutter. Die Ermittlungen führten schnell zu einer Klinik, wo eine Mitarbeiterin in der fraglichen Nacht eine Frau am Telefon bei der Geburt begleitet hatte. Danach sei der Kontakt abgerissen. Diese Spur führte zu der 38-Jährigen.
Neugeborenes hätte Nacht nicht überlebt
Die Staatsanwaltschaft geht davon aus, dass der Mutter bewusst war, dass das Neugeborene in dem Altglascontainer schnell auskühlen und erfrieren würde. Die behandelnden Ärzte gehen davon aus, dass das Kind die Nacht in dem Container nicht überlebt hätte. Das Kind überlebte und kam nach der Versorgung im Krankenhaus in eine Pflegefamilie.
Frau räumt ein, Neugeborenes ausgesetzt zu haben
Die Frau selbst räumt die Tat weitgehend ein. Sie ist seit Oktober in Untersuchungshaft. Vor Gericht soll nun geklärt werden, warum die 38-Jährige aus Langenau ihr Kind aussetzte.