In der Innenstadt von Ulm ist die Polizei am Mittwoch bis in die Abendstunden mit einer Großkontrolle gegen Straßenkriminalität vorgegangen. Die Aktion soll laut Polizei und Stadt abschrecken.
Viele Polizeiautos und Einsatzkräfte sorgen am Mittwoch am Eingang der Ulmer Fußgängerzone für Aufmerksamkeit: bis in den Abend werden "auffällige Personen" einer Großkontrolle unterzogen, so die Polizei. Der Bereich zwischen der Fußgängerzone, Parkhaus Deutschhaus und dem Lederhof an der Blau wurde abgesperrt.
Razzia rund um Lederhof
Entlang einer Hausfassade stehen Polizeibeamte und kontrollieren die Ausweispapiere von Passanten, ebenfalls an der Brücke über die Blau, wo sich die Drogen- und Trinkerszene regelmäßig trifft. Vor dem Parkhaus wurden zusätzlich Zelte und Mannschaftswagen für weitergehende Personenkontrollen aufgebaut.
Rund 70 Personen kontrolliert Polizei zieht nach Razzia in Ulm Bilanz
Fünf Stunden lang dauerte am Mittwoch die Razzia in der Innenstadt von Ulm - mit einem Großaufgebot an Beamten und Rauschgiftspürhunden. Jetzt zieht die Polizei eine erste Bilanz.
Das Gebiet zwischen dem Fluss Blau und dem Ulmer Hauptbahnhof gilt seit Monaten als sozialer Brennpunkt mit Drogendelikten, Diebstählen, Sachbeschädigungen und Körperverletzungen. Immer wieder muss hier die Polizei zu Kontrollen und Festnahmen anrücken. Anwohner sind genervt. Wie einige dem SWR sagten, habe sich die Situation bislang nicht gebessert.
Polizei will mit Großkontrolle ein Signal setzen
Wie Polizeisprecher Sven Vrancken dem SWR sagte, will die Polizei mit der Großkontrolle ein Signal setzen und Präsenz zeigen. Bei der Kontrolle soll festgestellt werden, wer sich in dem Gebiet aufhält und woher die Personen kommen. Ob die Beamten dabei auch gleich Straftaten wie Drogendelikte oder Diebstähle entdeckt haben, wird erst die Auswertung zeigen. Beim Polizeirevier Ulm-Mitte wurde bereits die Ermittlungsgruppe "Einstein" eingerichtet. Sie soll die Ermittlungsverfahren, die sich in diesem Bereich ergeben, bearbeiten, so Vrancken.
Monatelange Ermittlungen vor Großkontrolle in Ulm
Oberbürgermeister Gunter Czisch (CDU) sagte dem SWR, in den letzten Monaten seien von außerhalb vermehrt Unruhestifter nach Ulm gekommen. Der Aktion am Mittwoch, mit der man bewusst ein öffentliches Signal setzen wollte, seien monatelange Ermittlungen vorausgegangen. Damit habe die Polizei herausfinden wollen, wer hinter den Straftaten stehe.