Corona hat den Start der 1. Wexhainer Narrenzunft aus dem Schwäbisch Gmünder Ortsteil Wetzgau (Ostalbkreis) ausgebremst. Doch am Donnerstag hieß es wieder: "Wefzg rauslassa".
Die "Wilde Wefzg" (wilde Wespe) ist die Symbolfigur der 1. Wexhainer Narrenzunft. Gloggenglauer, Hofgoischder und Taubentalhexa - die Maskengruppierungen der Zunft - feiern am Donnerstag die Freilassung der "Wefzg" aus dem Glockenturm der Kolomankirche in Wetzgau. Die Fasnet ist ausgerufen.
Für Robin Kucher geht ein Traum in Erfüllung. Mit 22 Jahren ist er einer der jüngsten Zunftmeister Deutschlands. Mit 19 hat er beschlossen, seinen eigenen Fasnets-Verein zu gründen. Am 02.02.2020 ist es dann soweit: Die 1. Wexhainer Narrenzunft wird gegründet. Wegen der Pandemie dauert es allerdings zwei Jahre bis zum großen Auftritt.
Kucher ist ein Fasnets-Narr. Schon als Kind hat sich bei ihm alles um die Fasnet gedreht. Wenn er mit seiner Familie im Urlaub war und im Fernsehen Fasnetsumzüge liefen, gab es für ihn kein Halten mehr. Dann mussten Vater oder Mutter mit ihm zurück in die Ferienwohnung, um die Umzüge zu schauen.
Als Kind Angst vor Hexen
Dabei hat er sich als kleiner Bub noch vor den Hexen und Geistern gefürchtet. Erst als einer der Hästräger seine Maske hebt und das Geheimnis lüftet, dass sich darunter normale Menschen befinden, verfliegt Robins Angst.
Masken sind von der Dorfgeschichte inspiriert
Die 1. Wexhainer Narrenzunft steht in der Tradition der schwäbisch-alemannischen Fasnet. Es gibt es 30 Hästräger. Die Masken sind inspiriert von Dorfgeschichten aus Wetzgau. Da gibt es zum Beispiel die Gloggenglauer. Sie sollen in der Vergangenheit die Glocke aus dem Schwäbisch Gmünder Spitaltürmchen geklaut haben, um sie auf dem Wetzgauer Friedhof zu verwenden.