Verschleppte im Zweiten Weltkrieg

Gedenkstätte für polnische Zwangsarbeiter in Ulm eingeweiht

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Justus Madaus
Justus Madaus

Für 118 Polinnen und Polen ist in Ulm eine Gedenkstätte errichtet worden. Sie waren Zwangsarbeiter im und nach dem Zweiten Weltkrieg. Auf dem Hauptfriedhof soll an sie erinnert werden.

In Ulm ist am Donnerstag eine Gedenkstätte für polnische Zwangsarbeiter eingeweiht worden. Die Stiftung "Polnisch-Deutsche Aussöhnung" mit Sitz in Warschau hatte die Initiative dazu ergriffen. Auf dem Hauptfriedhof soll an 118 Polinnen und Polen erinnert werden.

Sie gehörten zu insgesamt rund 3.000 polnischen Zwangsarbeitern in Ulm während und kurz nach dem Zweiten Weltkrieg. Die genaue Zahl ist laut Stadtarchiv Ulm schwer zu benennen. Außer dem neu errichteten Gedenkort wurden auf dem Hauptfriedhof Inschriften auf noch erhaltenen Grabstätten polnischer Zwangsarbeiter erneuert.

Zwangsarbeiter in Ulm mussten auch Leichen bergen

Im Zweiten Weltkrieg mussten viele der Zwangsarbeiter in der Industrie, in Handwerksbetrieben, bei der Stadt oder in Haushalten arbeiten. Nach Bombenangriffen wurden sie gezwungen, Trümmer zu räumen und Leichen zu bergen. Sie lebten auf engstem Raum, ohne ausreichend Essen und medizinische Versorgung. Der Zugang zu Luftschutzbunkern blieb ihnen meist verwehrt.

Der Gedenkort auf dem Ulmer Hauptfriedhof soll an diese Menschen und ihre Geschichten erinnern. Er stehe aber auch stellvertretend für viele weitere Opfer des Nationalsozialismus, so Jakub Deka von der Stiftung "Polnisch-Deutsche-Aussöhnung" am Donnerstag bei der Einweihung der Gedenkstätte. "Ihre Lebensgeschichten sind stellvertretend für Millionen von Menschen aus Mittel- und Osteuropa."

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