Landwirte hatten eine Woche des Protests angekündigt. Die Proteste gingen am Montag in die Verlängerung, auch mit einer Mini-Sternfahrt in Ulm. Nun jedoch soll es eine Pause geben.
Am Montag gingen die Bauernproteste auch in der Region weiter, etwa mit einer Mini-Sternfahrt in Ulm. Rund 50 Landwirtinnen und Landwirte aus dem Kreisverband Ostalb-Heidenheim waren bei der Großdemonstration in Berlin dabei. Insgesamt sind nach Angaben des Kreisverbands rund 15 Busse aus Baden-Württemberg nach Berlin gefahren. Es sei ein eindrucksvolles Bild gewesen vor dem Brandenburger Tor, sagte Ernst Buck vom Kreisbauernverband Ulm-Ehingen dem SWR. Jetzt sollen die Bauernproteste auch in der Region erst einmal ruhen, so Ernst Buck. Man wolle der Politik Zeit geben, zu reagieren. Sollte es keine spürbaren Veränderungen geben, gebe es wieder Proteste.
Bei der Großdemonstration in Berlin waren mehrere zehntausend Landwirtinnen und Landwirte dabei. Sie waren zuvor mit mehreren tausend Traktoren in die Hauptstadt gefahren. Dort hatte es am Montagnachmittag Gespräche von Bauernverbänden mit den Fraktionschefs der Ampel-Parteien gegeben.
Bauernproteste in der Region mit Mini-Sternfahrt durch Ulm
Unterdessen waren am Montagmorgen die Bauernproteste in der Region fortgesetzt worden: Knapp 50 Traktoren rollten durch die Ulmer Innenstadt. Nach Polizeiangaben gab es keine größeren Behinderungen. Landwirte hatten sich zu einer kleinen Sternfahrt verabredet. Die Fahrzeuge kamen nach Angaben der Polizei unter anderem aus Dornstadt (Alb-Donau-Kreis) und Neu-Ulm.
Mahnfeuer am Ries kilometerweit sichtbar
Am Sonntagabend hatten sich Landwirtinnen und Landwirte in Kirchheim am Ries (Ostalbkreis) getroffen. Sie stellten ihre Traktoren auf einem Acker auf und entzündeten ein großes Mahnfeuer. Es war kilometerweit sichtbar. Der Gedanke dabei sei gewesen, die Bevölkerung mit den Landwirten an einen Tisch zu bekommen und sich dabei auszutauschen - über die Probleme, auf die die Landwirte stießen und worum es bei den Protesten gehe, sagte Mit-Organisator Johannes Schöller dem SWR. "Weil wir keinen Bürger erreichen, wenn wir mit dem Schlepper an ihm vorbeifahren oder ihn zwei Stunden aufhalten, wenn er zur Arbeit fährt."
Polizeipräsidium Ulm: rund 60 Anzeigen in einer Woche
Grundsätzlich hatte die Polizei den Landwirten nach einer Woche Protest in der Region ein gutes Zeugnis ausgestellt. Friedlich und kooperativ sei die Stimmung gewesen, hieß es aus dem Polizeipräsidium Aalen. Dem Polizeipräsidium Ulm liegen indes rund 60 Anzeigen, meist gegen Unbekannt, vor. Dabei handelt es sich nach Angaben eines Sprechers um Verstöße gegen das Versammlungsgesetz. Das Geschehen in den ersten Tagen der Bauernproteste sei sehr dynamisch gewesen. Landwirte seien an Verkehrsknoten immer wieder schnell aufgetaucht und genauso schnell wieder verschwunden. Auch wenn die Proteste in der Bevölkerung auf viel Verständnis gestoßen seien, hätten sich auch einige Bürgerinnen und Bürger beschwert.
Bauernproteste in Berlin
Nach Gesprächen in Berlin Landwirte vom Bodensee erwarten neue Proteste
Auch aus der Region haben Landwirte gespannt auf die Gespräche von Bauernverbänden mit den Fraktionschefs der Ampel-Parteien geblickt. Nun erwarten sie neue Proteste.
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