Die Stadt Ulm hat für eines ihrer teuersten Bauvorhaben am Freitag den Vertrag mit ihren Partnern offiziell unterschrieben: Der B10-Umbau am Blaubeurer Ring gilt als Mammutprojekt.
Die Baupartner für die B10-Erneuerung am Stadteingang von Ulm haben am Freitagnachmittag offiziell den Vertrag unterzeichnet. Die Gesamtkosten für das Großprojekt belaufen sich auf über 200 Millionen Euro.
Ulmer Großprojekt erstmals im "Partnering-Verfahren"
Das Ulmer Großprojekt wird im sogenannten "Partnering-Verfahren" umgesetzt. Es ist das erste in dieser Größenordnung in Baden-Württemberg, teilt die Stadt Ulm mit. Planungen für den Tunnelbau, die Tunneltechnik und die Verkehrsanlagen werden von einer Ingenieursgemeinschaft, den Bauunternehmern und der Stadt Ulm gemeinsam ausgearbeitet, heißt es.
Das Besondere an diesem Verfahren: Die Stadt als Bauherrin gibt nicht, wie üblich, einen fertigen Plan vor, den die Bauunternehmen dann einzuhalten und umzusetzen haben. Alle Beteiligten werden schon von Beginn an mit ins Boot geholt. Das spare Zeit und Kosten.
Durch das Verfahren habe er große Hoffnung, dass es gelinge, eine größere Termin- und Kostensicherheit zu erreichen, so Ulms Baubürgermeister Tim von Winning. Dadurch sei ein "konfliktärmeres Bauen" möglich.
Baukosten von über 200 Millionen Euro
Etwa 125.000 Fahrzeuge passieren den Verkehrsknotenpunkt rund um das Blaubeurer Tor täglich. Die Brücke über das Blaubeurer Tor und die Wallstraßenbrücke können nach Angaben der Stadt Ulm nicht mehr saniert werden. Der Um- beziehungsweise Neubau wird eines der größten Projekte der Ulmer Geschichte, sagte Oberbürgermeister Martin Ansbacher (SPD). Er sprach von einem "historischen Tag für Ulm, den es zu feiern gilt".
Die Gesamtkosten des Vorhabens belaufen sich auf über 200 Millionen Euro. Das Land fördert den Neu- und Umbau mit 105 Millionen Euro. Eine Fördersumme, die es in dieser Dimension für ein Verkehrsprojekt in Baden-Württemberg noch nie zuvor gab, so Ansbacher.
Der Neu- und Umbau werde auch Fläche freisetzen. Durch den Tunnel sowie die Verkürzung der Wallstraßenbrücke werden insgesamt 7000 Quadratmeter versiegelte Fläche frei, von zuvor 25.000 auf 18.000 Quadratmeter.
Abschluss 2029: Sehr enger Zeitplan
Erste Bodenvermessungen laufen bereits, ab Herbst diesen Jahres soll mit weiteren vorbereitenden Maßnahmen begonnen werden, so der Ulmer Baubürgermeister. Ab 2025 soll rund um den Blaubeurer Ring gebaut und die neue Verkehrssituation hergestellt werden.
Ab 2026 beginnt dann der Neubau der Wallstraßenbrücke. Bis Mitte/Ende 2029 soll schließlich alles fertig sein. Damit dann noch die Arbeiten für die Landesgartenschau 2030 abgeschlossen werden können. Ein sehr enger Zeitplan, da sind sich alle Beteiligten einig. Man ist aber zuversichtlich, denn das Motto der Baustelle lautet: "Wir kriegen das hin!".
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