Die IG Metall hat am Montag mit Mitarbeitenden zweier Rüstungsfirmen in Ulm gegen die Bundesregierung protestiert. Es gingen zu wenige Aufträge an deutsche Unternehmen.
Die Bundesregierung kaufe immer mehr Flugzeuge und Hubschrauber für die Bundeswehr aus dem Ausland, vor allem aus den USA. Von den 100 Milliarden Euro an Sondervermögen für die Bundeswehr würde zu wenig bei deutschen Unternehmen landen, so die Kritik der IG Metall. Die Gewerkschaft hat am Montagmittag zusammen mit rund 200 Mitarbeitenden der Firmen Airbus und HENSOLDT gegen diese Einkaufspolitik der Bundesregierung und Bundeswehr protestiert.
Gewerkschaft und Rüstungsfirmen in Ulm kritisieren Bundesregierung
Zwar seien die Ulmer Standorte nicht direkt vom militärischen Flugzeugbau betroffen, dennoch hingen Arbeitsplätze an der Weiterentwicklung der europäischen Luftfahrttechnologie. Allein in Ulm arbeiten rund 5.000 Menschen bei Airbus und HENSOLDT. Sowohl die Produktionsanteile der Hubschrauber und Flugzeuge als auch die Wartung und Weiterentwicklung in deutschen Unternehmen seien nicht geregelt, Deutschland könne künftig als Rüstungsstandort seine Wichtigkeit verlieren.
Mit der aktuellen Auftragslage seien die beiden Firmen zwar ausgelastet. Es gehe bei dem Protest vor allem um die Zukunft: Die Gewerkschaft sehe mittelfristig eine Gefährdung von Arbeitsplätzen und dass die vorhandene Expertise an den Standorten in Ulm verloren gehe.
Protest auch von Airbus am Bodensee
Auch die IG Metall Friedrichshafen hat zum Protest aufgerufen. Am vergangenen Freitag kamen rund 200 Menschen zu einer Kundgebung vor dem Hauptstandort von Airbus Defence and Space in Immenstaad am Bodensee zusammen. Darunter ebenfalls Vertreter des Unternehmens Hensoldt Sensors. Weitaus mehr Demonstrierende waren es bei einer Protestaktion im bayerischen Donauwörth am vergangenen Samstag: Rund 2.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von Airbus Helicopters hatten zusammen mit der Geschäftsführung protestiert.
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