Der Deal ist komplett: Die Zollernalb-Kaserne in Meßstetten wird ab 2025 zum Gewerbepark. Vom Bundestag gab es dafür jetzt grünes Licht. Noch leben Flüchtlinge in der Kaserne.
Schon im September hat der Zweckverband Interkommunaler Industrie- und Gewerbepark Zollernalb (IIGP) das ehemalige Bundeswehrgelände in Meßstetten im Zollernalbkreis gekauft. Er will daraus einen Gewerbepark machen. Jetzt gab es dafür grünes Licht vom Bundestag. Was mit den Geflüchteten aus der Ukraine passiert, die gerade im Ankunftszentrum auf dem Gelände untergebracht sind, ist noch unklar.
Kaserne in Meßstetten wird am 1. Januar übernommen
Zum 1. Januar wird der Zweckverband IIGP das rund 51 Hektar große Gelände der ehemaligen Kaserne vom Bund übernehmen, so die Stadt Meßstetten. Der IIGP hat die jeweilige Zustimmung der Gemeinderäte aus Meßstetten, Albstadt, Balingen, Nusplingen und Obernheim bekommen. Die Kommunen sind am Verband beteiligt. Auch der Deutsche Bundestag hat noch vor Weihnachten zugestimmt. Dem großen Deal waren jahrelange zähe Verhandlungen mit der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (BImA) und Politikern auf Landes- und Bundesebene vorausgegangen.
Der Zweckverband will Anfang 2024 damit beginnen, das Gelände für den Gewerbepark vorzubereiten. Erste Unternehmen können sich laut Verband dann 2025 dort einrichten. Unter anderem will eine Mannheimer Firma auf dem ehemaligen Militärgelände eine Anlage bauen, die Bioabfälle vergärt.
Was passiert mit den Geflüchteten aus dem Ankunftszentrum?
Für die rund 400 ukrainischen Flüchtlinge, die zurzeit in der ehemaligen Kaserne leben, müssen neue Unterkünfte gefunden werden, erklärte Frank Schroft (CDU), Bürgermeister von Meßstetten im September. Der Zweckverband möchte Anfang des Jahres 2024 mit Land und Landkreis klären, wie genau es weitergeht. Bislang ist nicht bekannt, ob die Geflüchteten im Zollernalbkreis verbleiben oder auf mehrere Landkreise in Baden-Württemberg verteilt werden.
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Widerstand gegen neue Flüchtlingsunterkünfte
Immer wieder hatte die Unterbringung von Geflüchteten aus der Ukraine und auch aus anderen Ländern in diesem Jahr im Zollernalbkreis für Unruhen und Kritik an Landrat Günther-Martin Pauli (CDU) gesorgt: unter anderem in Burladingen-Killer und in Albstadt. Auch im Kreis Tübingen gibt es in Teilen der Bevölkerung Widerstand gegen geplante Flüchtlingsunterkünfte, zum Beispiel in Bodelshausen und in Mössingen.
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