Projekt schon jahrelang in Planung

Aktivisten besetzen Wald in Tübingen aus Protest gegen neuen Tunnel

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Autor/in
Ingemar Koerner
Ingemar Koerner ist Reporter für Hörfunk, Online und Fernsehen beim SWR im Studio Tübingen.

In einem Tübinger Wald haben Aktivisten mehrere Bäume besetzt. Damit protestieren sie gegen den geplanten Bau des Schindhaubasistunnels. Sie fordern mehr Klimaschutz.

Neben der Tübinger Bundesstraße 27 in Richtung Reutlingen hängt seit Montagnacht ein großes Banner. Darauf steht: "Klimaschutz heißt Tunnelstopp". In den Bäumen neben dem Banner hängt ein Baumhaus. Eine Gruppe von Aktivistinnen und Aktivisten besetzt den Wald aus Protest gegen den Bau des Schindhaubasistunnels. Sie fordern mehr Klimaschutz statt neuer Straßen. Der Tunnel soll die B27 in Tübingen entlasten.

Protest in Tübingen beginnt früh morgens

Montagmorgen um 1:30 Uhr begannen die Aktivistinnen und Aktivisten ihre Aktion. Sie kletterten auf Bäume und hängten ein Banner auf. Daneben errichteten sie ein Baumhaus. Dort oben wollen sie in den kommenden Nächten schlafen. Zudem sollen je ein weiteres Baumhaus und ein weiteres Banner dazukommen.

Das Wetter hat den Klimaschützern noch nichts anhaben können. Sie sind motiviert, haben viele Schichten Kleidung an und bewegen sich, so wird ihnen warm. Sie wollen in ihren Baumhäusern auch übernachten. Damit sie dann gegen den Regen geschützt sind, spannen sie Planen über die Plattformen.

Aktivisten fordern Bürgerbeteiligung

Ein Kritikpunkt der Aktivistinnen und Aktivisten: Es gebe keine richtige Bürgerbeteiligung. Bisher sei es darum gegangen, in welcher Form der Tunnel komme. Die Gruppe wolle dagegen dafür sorgen, dass es darum geht, ob der Tunnel überhaupt kommt. Dabei solle insbesondere die Klimafrage miteinbezogen werden. Die sei nämlich bisher außen vorgelassen worden, erklärt Lena Mapler, eine Aktivistin der Gruppe.

Die Bevölkerung in Tübingen ist geteilter Meinung. Der Tunnel kommt nicht bei allen gut an:

Tunnel soll B27 bei Tübingen entlasten

Der Schindhaubasistunnel soll den Straßenverkehr in Tübingen entlasten. Besonders profitieren sollen das Französische Viertel, die Südstadt und Derendingen. Durch diese Stadtteile verläuft derzeit die B27. Der Tunnel unter dem Gebiet namens Schindhau würde den Verkehr außerhalb Tübingens an der Stadt vorbeiführen. Das könnte für Autos und Lastwagen sinnvoll sein, die zwischen Stuttgart, Reutlingen, Tübingen und dem Zollernalbkreis verkehren. Bald soll ein Planfeststellungsverfahren beginnen.

Der Tunnel ist seit vielen Jahren geplant. Am 2. Dezember veranstaltet das Regierungspräsidium Tübingen eine Infoveranstaltung zu dem Thema. Auf diese weisen die Aktivisten hin. Dafür veranstalten die Mitglieder Workshops, täglich einen sogenannten "Tunnel-Talk" und arbeiten mit dem Bündnis Tübinger Tunnelstopp zusammen. Das hat für Samstag, den 23. November, eine Demo organisiert.

Der Schindhaubasistunnel in Tübingen

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