Treffen mit Prinz Reuß

Horber sagt im "Reichsbürger"-Prozess aus: Ehemalige Kaserne sollte Stützpunkt werden

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Autor/in
Lisamarie Haas
Lisamarie Haas ist Reporterin für Hörfunk, Online und Fernsehen beim SWR im Studio Tübingen.

Panzer zur Abschreckung in Horb und ein abgehörtes Treffen mit Prinz Reuß: Angeklagter nennt weitere Details im sogenannten "Reichsbürger"-Prozess am Oberlandesgericht Stuttgart.

Ein Panzer vor der ehemaligen Kaserne in Horb am Neckar (Kreis Freudenstadt), Flugrouten zu Bundeswehrdepots und ein abgehörtes Treffen mit Prinz Reuß: Der Angeklagte Ralf S. hat im sogenannten "Reichsbürger"-Prozess am Oberlandesgericht Stuttgart weitere Details zu den mutmaßlichen Umsturzplänen thematisiert.

Kaserne in Horb sollte Anlaufstelle im Blackout sein

Die ehemalige Hohenberg-Kaserne in Horb sollte laut Ralf S. zentrale Anlaufstelle für die Bevölkerung während eines großflächigen Stromausfalls sein. Es sei geplant gewesen, Zelte und Container auf dem ehemaligen Paradeplatz zu errichten, "um von dort aus alles zu managen", sagte der 58-Jährige.

Panzer zur Abschreckung

Die ehemalige Kaserne sollte Stützpunkt einer sogenannten "Heimatschutzkompanie" werden. Vor dem Eingang der Kaserne sollte ein Panzer „nur zur Abschreckung“ postiert werden. Die Kaserne in Horb wird seit etwa 13 Jahren nicht mehr militärisch genutzt. Mittlerweile gibt es dort ein Wohnquartier und verschiedene Gewerbe, zum Beispiel ein Fitnessstudio oder Gastronomie.

Auf Schreiben von Geheimbund gewartet

Um die Kaserne zu übernehmen, habe er auf ein offizielles Schreiben von der "Allianz" gewartet. Laut Bundesgerichtshof handelt es sich dabei um einen Geheimbund bestehend aus Angehörigen ausländischer Regierungen, Streitkräften und Geheimdiensten. "Ohne das Schreiben hätte ich nichts gemacht", sagte Ralf S. "Ich kann ja nicht einfach irgendwo rein springen und das übernehmen."

Bundeswehrdepots für Kleidung und andere Güter herausgesucht

Das Gericht befragte den Angeklagten außerdem zu einer Karte, die bei einem der Angeklagten gefunden wurde. Darauf soll Ralf S. Flugrouten von Eutingen im Gäu zu Bundeswehrdepots eingezeichnet haben. Die Koordinaten der Depots habe er im Internet gefunden. Es habe geheißen, von und zu diesen Depots sollten Hubschrauber Versorgungsflüge machen. Auch das sollte "die Allianz" übernehmen. Denn sie selbst hätten ja keine Piloten und Hubschrauber gehabt, sagte Ralf S.

Treffen mit Prinz Reuß in einem Gasthaus

Im Gericht wurden Audioaufnahmen von einem abgehörten Treffen in einem Gasthaus abgespielt. Darauf war zu hören, wie jemand Getränke bestellt, reges Treiben im Hintergrund und Gespräche der Gruppe am Tisch.

Ralf S. soll dort unter anderem Heinrich XIII. Prinz Reuß getroffen haben. Dieser gilt als Kopf der mutmaßlichen terroristischen Vereinigung. Er sollte nach dem Zusammenbruch der Bundesrepublik Deutschland Friedensverträge mit anderen Staaten aushandeln und eine Übergangsregierung leiten. Danach sollte es Neuwahlen geben, so der Angeklagte aus Horb.

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