Ab sofort überwachen KI-Kameras die Badegäste im Panorama-Bad in Freudenstadt. Die künstliche Intelligenz soll erkennen, wenn Schwimmer in Gefahr sind, und dann Alarm geben.
Seit dieser Woche unterstützen Kameras mit künstlicher Intelligenz die Bademeister im Hallenbad in Freudenstadt. Inzwischen hängen 15 Kameras an den Decken des Panorama-Bads in Freudenstadt. Sie haben die größten vier Schwimmbecken im Blick und sollen erkennen, wenn ein Badegast in Gefahr gerät und ertrinken könnte. Das Kamerasystem, das mit künstlichen Intelligenz ausgestattet ist, soll das Badepersonal bei der Aufsicht unterstützen.
So erkennt die künstliche Intelligenz den Notfall
Ob eine Person möglicherweise untergeht, erkennen die KI-Kameras am Verhalten der Badegäste - beispielsweise wenn eine Person sich nicht mehr bewegt oder für längere Zeit abtaucht. Auch wenn in einem Becken besonders viele Menschen schwimmen, erkennt das System eine potentielle Gefahr. Dann bekommen die Schwimmmeisterinnen und Schwimmmeister eine Benachrichtigung auf eine spezielle Armbanduhr: Dort sehen sie, wo genau Hilfe gebraucht wird und können den Menschen retten.
Das KI-System lernt dazu
Die KI-Kameras sind schon seit Montag im Betrieb, müssen aber erst noch "eingelernt" werden. Gerade in der Anfangsphase komme es oft zu Fehlermeldungen, etwa weil das System eher zu oft als zu selten anschlägt, so der Bäderbetrieb Freudenstadt. Deswegen sei es wichtig, dem System nach jedem Alarm eine Rückmeldung zu geben. Die künstliche Intelligenz merkt sich das dann und lernt dazu. Nach rund zwei Wochen sei das System dann aber voll einsatzfähig und auch das Badepersonal ausreichend geschult.
Badeaufsicht in Freudenstadt soll nicht ersetzt werden
Mit dem Einsatz von künstlicher Intelligenz soll das Badepersonal aber nicht ersetzt werden. Die Kameras sollen Schwimmmeisterinnen und Schwimmmeister dabei unterstützen, dass ein sicherer Badebetrieb aufrecht erhalten bleiben kann, so ein Sprecher des Bäderbetriebs Freudenstadt. Besonders "gefährliche Stellen", etwa Wellenbäder oder überfüllte Schwimmbecken, könnten so besser überwacht werden.
Bäderbetrieb sieht kein Problem mit Datenschutz
Der Betreiber des KI-Systems kommt aus Israel, hat in Deutschland aber schon einige Kunden. Neben Freudenstadt nutzen auch Bäder in Wiesbaden, Düsseldorf und Köln die Kameras als zusätzliche Aufsicht, so die Verantwortlichen in Freudenstadt.
Auch wenn die Firma nicht in Deutschland sitzt, entspreche das System den Datenschutzregeln hierzulande, so der Betreiber. Die Kameras würden keine Bilder oder Videos speichern und daher nicht gegen die Richtlinien verstoßen.
Gemeinderat hat dem Vorhaben im Mai zugesagt
Die KI-Kameras kosten die Stadt Freudenstadt rund 100.000 Euro. Dem Projekt hat der Verwaltungsausschuss des Gemeinderats im Mai zugestimmt. Eigentlich hätte das System schon Mitte Juli im Panorama-Bad eingesetzt werden sollen. Da dafür benötigte Kabel nicht rechtzeitig geliefert wurden, hat sich der KI-Einsatz aber um rund einen Monat nach hinten verschoben.