Die Palmbühlkirche ist wegen Renovierung im November geschlossen. Daher gibt es in diesem Jahr keine Krippe in der Schömberger Kirche. In Meßstetten werden dagegen rund 60 gezeigt.
Die Weihnachtskrippe in der Palmbühlkirche in Schömberg gilt als die größte Krippe im Zollernalbkreis. In diesem Jahr wird die über die Region hinaus bekannte Palmbühlkrippe aber gar nicht aufgebaut. Der Grund: Eine große Renovierung des Kirchendachs.
Wegen der Renovierung musste die fast 300 Jahre alte Kirche im November geschlossen werden, teilt der Wallfahrtsort Palmbühl auf seiner Homepage mit. Die Kirche steht am Jakobsweg und wird von zahlreichen Pilgern besucht.
Größte Krippe in einer dreidimensionalen Landschaft
Die Krippe wirkt nicht nur durch ihre Größe von acht auf fünf Meter. Die natürlich gestaltete Umgebung des Krippengeschehens wird aus echten Steinen und Moos nachgestellt. Die fast mannshohen Gebäude sind mit viel Liebe zum Detail gestaltet. Die Figuren verraten auch Traditionen der Region. So spielt ein Hirte die Sackpfeife, ein altes, schwäbisches Hirteninstrument.
Einige mechanische Effekte lassen die Krippe richtig lebendig erscheinen. Die Gipsfiguren sind teilweise beweglich. Lichter leuchten, Wasser plätschert in der Mühle und im Bachlauf. Die dreidimensionale Krippenlandschaft nimmt den gesamten Chorraum der Kirche ein. Sie wird von vielen Helfern und Helferinnen normalerweise im Advent aufgebaut und ist dann bis Lichtmess zu bestaunen.
Vor ein paar Wochen hatte sich das Krippenbauer-Team vom Palmbühl getroffen und war zu dem Entschluss gekommen, dass in diesem Jahr keine Krippe aufgebaut wird. Jede Menge Krippen gibt es dafür im gut 20 Kilometer von Schömberg entfernten Meßstetten:
Große Krippenausstellung im Zollernalbkreis
Krippenfans im Zollernalbkreis können in diesem Jahr im "Museum für Volkskunst" in Meßstetten auf ihre Kosten kommen. Dort gibt es zur Wiedereröffnung des Museums ab Samstag, 30. November, eine große Krippenausstellung mit rund 60 Krippen aus der Region und von internationaler Herkunft.
Die Meßstetterin Klara Stingel hat sie mithilfe von Krippenkennern auf der Schwäbischen Alb konzipiert und gestaltet. Beim Aufbau der Krippen hat sie gemerkt, dass jede Krippe ihre eigene Geschichte erzählt, sagte sie dem SWR. "Manche sind sehr berührend - sogar so, dass einem auch mal Tränchen kommen."
Die Sammlung besteht aus Leihgaben von Krippenbauern und Sammlern wie Albert Mauz aus dem Killertal und Gerhard Schwaibold aus Rottweil-Göllsdorf. Laut Klara Stingel sind ganz verschiedene Arten Teil der Ausstellung:
- Stallkrippen um 1900 mit Gipsfiguren und Alpenländische Krippen mit geschnitzten Holzfiguren aus dem Grödnertal
- Neapoltanische Krippen mit Holzfiguren oder Terrakottafiguren
- eine Waldkrippe
- italienische Krippen aus Sardinien und Sizilien mit Tonfiguren
- sowie eine raumfüllende orientalische Großkrippe mit großen Tonfiguren.
Öffnungszeiten der Krippenausstellung in Meßstetten
Im "Museum für Volkskunst" stehen die Krippen über zwei Etagen verteilt. Mit der Ausstellung soll auch die Geschichte und die Kunstfertigkeit des Handwerks lebendig werden. Das ehrenamtlich betriebene Museum ist donnerstags und sonntags von 14 bis 17 Uhr geöffnet - auch an den Weihnachtsfeiertagen 24. und 25. Dezember sowie am und 6. Januar. Die Ausstellung geht bis 2. Februar, sodass Schulklassen sie auch nach den Ferien noch besuchen können.