Aus Lärmschutzgründen

Tempo 30 kommt auf B27 durch Schömberg

Stand
Autor/in
Magdalena Knöller

Der Gemeinderat in Schömberg (Zollernalbkreis) hat eine Kehrtwende gemacht. Auf der B27 soll nun doch ganztags Tempo 30 gelten. Seit Jahren wird in der Stadt darüber diskutiert.

Nun ist es entschieden: Auf der B27 durch Schömberg wird in Zukunft Tempo 30 gelten. Nicht mehr nur nachts wie bisher, sondern auch tagsüber. Schon vor über dreieinhalb Jahren hatte das Regierungspräsidium Tübingen angeordnet, dass dort 30 Stundenkilometer angemessen seien, um die Anwohner vor dem Straßenlärm zu schützen. Umgesetzt wurde Tempo 30 bisher aber nur nachts, weil vermehrt Staus befürchtet wurden. Damit gaben sich betroffene Anwohner nicht zufrieden und starteten Unterschriften- und Leserbriefaktionen für eine Geschwindigkeitsreduzierung.

Gemeinderat nun doch für Tempo 30

Der Gemeinderat und Bürgermeister Karl-Josef Sprenger waren bislang gegen eine Ganztages-Regelung für Tempo 30. Am Mittwochabend dann die Kehrtwende, nachdem man die direkt betroffenen Anwohner entlang der Ortsdurchfahrt befragt hatte. Auch wenn die Abfrage noch bis Freitag läuft, sei schon jetzt klar, sagt Bürgermeister Sprenger, dass die große Mehrheit von ihnen für die Geschwindigkeitsbegrenzung auf 30 km/h rund um die Uhr sei. Diesem Wunsch der Anwohner ist der Gemeinderat nun gefolgt.

"Das war eine emotionale Debatte. Ich erhoffe mir von der Entscheidung für Tempo 30 eine kurzfristige Linderung."

Rund 75 Prozent hätten sich für Tempo 30 ausgesprochen, 25 Prozent für Tempo 50 wie bisher. Die Befürworter von 50 km/h seien vorwiegend Anwohner auf dem Straßenstück von Schömberg in Richtung Balingen, das an einer Steigung liegt. Sie befürchten mit der Geschwindigkeitsreduzierung, dass mehr Autos und vor allem mehr LKW hochturiger fahren und damit für mehr Lärm und Luftverschmutzung sorgen.

ein Tempo 30 Schild
Bislang gilt die Tempo- und Lärmreduzierung nur nachts in Schömberg. Sie soll nun aber auch für tagsüber kommen.

Schömberg setzt langfristig auf Ortsumfahrung

Bürgermeister Sprenger sieht in der Gemeinderatsentscheidung und der damit verbundenen Klarheit nun eine Beruhigung des Streitthemas in der Stadt. Auf lange Sicht hoffe er mit den Bewohnerinnen und Bewohnern weiterhin auf eine Ortsumfahrung der B27. "Die ist nicht vom Tisch!", betonte er. Erst damit sei ein starker Gesundheitsschutz der Anwohner sichergestellt, sagte er dem SWR. Tempo 30 sei aus seiner Sicht "kein Allheilmittel". Er setzt darauf, dass das Land Wort hält und die entsprechenden Planungen in die Wege leitet.

Tempo 30 soll künftig von Ortsschild zu Ortschild gelten. Und davor - egal ob aus Balingen oder Rottweil kommend - soll der Verkehr auf 70 km/h abgebremst werden. Ab wann Tempo 30 durch Schömberg nicht mehr nur nachts, sondern auch tagsüber gilt, ist noch offen. Darüber entscheidet das Landratsamt in Rücksprache mit der Stadt. Im September soll der Lärmaktionsplan der Stadt verabschiedet werden. Dann wird die Anordnung des Landratsamtes folgen. Man stehe der Entscheidung der Stadt "positiv gegenüber", schreibt das Landratsamt auf SWR-Nachfrage.

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