Der Fall hatte in Tübingen für Furore gesorgt. Zunächst war der mutmaßliche Täter flüchtig, dann wurde er festgenommen. Nun hat die Staatsanwaltschaft Anklage wegen Totschlags erhoben.
Nach einem Streit soll der 27-jährige Mann einen 23-Jährigen mit einem Messer tödlich verletzt haben. Dass er stirbt, habe der Angeklagte billigend in Kauf genommen, so die Tübinger Staatsanwaltschaft. Direkt nach der Tat hatte der Mann die Flucht ergriffen.
Noch keine Äußerung zu Vorwürfen vom Tatverdächtigen
Erst einen Tag nach der Attacke hatten die Ermittler den polizeilich bekannten Tatverdächtigen festgenommen. Seitdem sitzt der 27-Jährige mit kroatischer Staatsbürgerschaft in Untersuchungshaft. Laut Staatsanwaltschaft hat er sich bisher weder bei der Polizei noch beim Haftrichter zu den Vorwürfen geäußert.
Viele Diskussionen über Messerstecherei
Die Messerstecherei am 23. März 2023 im Alten Botanischen Garten in Tübingen hatte zu erheblichen Diskussionen geführt. Oberbürgermeister Boris Palmer äußerte sich besorgt über den Messerangriff im Park. Außerdem zog er einen Zusammenhang zwischen dem Ort der Tat und der Drogenszene. Dies kritisierten viele als Vorverurteilung des Getöteten, ohne dass man das Motiv kannte.
Nach Äußerungen des Oberbürgermeisters Messerattacke in Tübingen: Palmer rudert teilweise zurück
Tübingens OB bedauert den Zeitpunkt seiner Aussagen zur tödlichen Messerattacke. Im Grundsatz hält er daran aber fest. Am Donnerstag wird sich der Gemeinderat mit dem Thema befassen.
Dagegen gab es dann auch eine Demonstration gegen Palmers Äußerungen. Im Nachgang bedauerte Tübingens OB den Zeitpunkt seiner Äußerungen.
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