In Mössingen (Kreis Tübingen) versucht ein Narren-Verein seit dem Tod seines langjährigen Busfahrers "den Spagat zu schaffen" - zwischen tiefer Trauer und fröhlicher Fasnet.
Die Narren des "Original Steinlachtaler Fasnachts-Verein 1994" haben ihr diesjähriges Fasnets-Programm umgestellt und einige Veranstaltungen abgesagt. Ihr langjähriger Busfahrer war am 29. Januar nach dem traditionellen Sonntagsumzug im benachbarten Rottenburg-Dettingen ums Leben gekommen. Entsprechend groß ist weiterhin die Trauer. Man versuche, den richtigen Weg zwischen "Fasnetsremmidemmi und Trauer" zu finden, heißt es in einer Presseerklärung der Zunft.
Verein seit Unglück wie gelähmt
Trotz hervorragender Betreuung durch Deutsches Rotes Kreuz, der Freiwilligen Feuerwehr und der Notfallseelsorge ist laut Mitteilung der Verein seither wie gelähmt. Die Veranstaltungen am vergangenen Wochenende wurden abgesagt. Für die restliche Fasnet-Saison hat sich die Vereinsführung zusammengesetzt und einen aus ihrer Sicht stimmigen Lösungsweg gefunden. Es bleibe jedem Mitglied freigestellt, sich an den Veranstaltungen zu beteiligen oder fernzubleiben.
Der neue Narrenfahrplan für Mössingen
Die Mössinger Narren wollen an allen bisher zugesagten Umzügen teilnehmen. Abendveranstaltungen und Partys werde es in Mössingen jedoch nicht geben. Auch der Kinderumzug am 11. Februar und der Sturm auf das Rathaus wurden abgesagt. Weiter auf dem Plan stehen dagegen ein Umzug am Schmotzigen Donnerstag um 13.30 Uhr, die Narrenmesse am 19. Februar in der Marienkirche und die Fasnet-Verbrennung am Dienstag darauf ab 18.30 Uhr auf dem Rathausplatz. Dort würden aber keine Tänze aufgeführt werden, sondern nur das Ritual der Verbrennung zelebriert, so die Narrenzunft.
Das war am 29. Januar passiert
Am frühen Sonntagabend, nachdem der Umzug in Rottenburg-Dettingen vorbei war und die Narren sich um den Nachhauseweg machten, passierte der tödliche Unfall: Der Busfahrer der Mössinger Narrenzunft stieg, nachdem er losfahren wollte, nochmal aus dem Bus aus, um ein Defekt an den Türen zu kontrollieren. Dabei wurde er zwischen seinem eigenen Bus und einem anderen Bus eingeklemmt. Er starb noch an der Unfallstelle.
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