Darüber spricht die Region Südbaden

Wochenrückblick: Schöner küssen und besser Bus und Bahn fahren

Stand
Autor/in
Ulrike Liszkowski
Bild von SWR-Redakteurin Ulrike Liszkowski

Der Pharmariese BioNTech steht in Rottweil vor Gericht, im Freiburger Konzerthaus geht's um kostenlosen ÖPNV, und Küssen macht glücklich! Der Wochenrückblick für Südbaden.

Hallo, ich bin Ulrike Liszkowski, Redakteurin im SWR-Studio Freiburg. Ich schaue mit euch auf das, was diese Woche in unserer Region so los war:

Gesundes schmeckt nicht? Küssen schon

Heute schon geküsst? Ich meine jetzt nicht so einen routinierten Tschüss-Schatz-Kuss, sondern so einen richtigen - mit dem Richtigen oder der Richtigen. Gehören ja eben immer zwei dazu. Diese Woche hat die Welt das Küssen mal wieder gefeiert und zwar am internationalen Tag des Kusses am 6. Juli. In manchen Ländern ist das ja nicht so ohne, da kann öffentliches Küssen sogar ins Gefängnis führen.

Aber in Freiburg sind wir so frei: Da wird geknutscht von der Dreisam bis auf den Schlossbergturm. Soll ja gesund sein, sagen Philematologen. Bitte wer? Achso, wieder was gelernt: Philematologen sind Kussforscher. Ich mein', ob das nun wirklich gegen Heuschnupfen hilft oder schlank macht? Egal, denn Küssen macht glücklich!

Kostenlos Bus und Bahn fahren - in Luxemburg geht's

Erstmal die Straßenbahn bauen, und dann die Häuser. So will Freiburgs Oberbürgermeister Martin Horn in Zukunft neue Stadtteile erschließen, hat er beim ersten Zukunftskongresses ÖPNV in Freiburg gesagt.

Drei Tage lang haben Verkehrsexperten aus dem In- und Ausland im Konzerthaus zusammengesessen und über Best Practice Methoden für den Öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) gehirnt. Und ja, geht doch: Luxemburg hat seit drei Jahren kostenlosen ÖPNV.

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Sollten wir das nicht schleunigst nachmachen? Freiburg will ja schon 2035 klimaneutral sein. Und der baden-württembergische Verkehrsminister Winfried Hermann will, dass bis 2030 im Land doppelt soviele Fahrgäste mit Öffis fahren wie 2010. Blöd nur, wenn die Bahnkunden davonrennen, weil die Breisgau-S-Bahn einfach nicht zuverlässig fährt oder viel zu voll ist.

In pünktlichen, zuverlässigen ÖPNV investieren

"Wir müssen aus den Fehlern der Vergangenenheit lernen, lieber etwas mutiger denken und bauen," sagt Oberbürgermeister Martin Horn. Denn dort, wo die Breisgau-S-Bahn eingleisig gebaut wurde, sehe man ja: "das bricht uns im Fahrplan jetzt das Genick."

Dass Züge auch pünktlich fahren können, beweist seit Jahren schon die Schweiz. Sie investiert im Vergleich zu Deutschland das Fünffache in ihre Bahn. 2020 hat sie 440 Euro pro Einwohner in die Schieneninfrastruktur investiert, Deutschland nur 88 Euro pro Einwohner. Und was kommt da raus: Die Schweizer Bahn SBB ist tatsächlich zu 93 Prozent pünktlich, wovon die Deutsche Bahn ja nur träumen kann. Und nun wird die SBB sogar noch pünktlicher! Und spart damit auch noch Energie.

Vergangene Woche haben wir euch gefragt, welche Erfahrungen ihr im Freibad gemacht habt. Das waren eure Antworten: 34 Prozent finden da alles ganz easy und gechillt. 23 Prozent erleben im Freibad ständig Pöbeleien und Schlägereien. 14 Prozent haben ab und an brenzlige Situationen beobachtet. Und die anderen gehen gar nicht ins Freibad.

Über den Kongress zur Zukunft des ÖPNV hat SWR4 Regional aus dem Studio Freiburg am 4. Juli 2023 berichtet.

Prozess gegen Impfstoffhersteller - weitere folgen

Kläger Dietmar S. neben seinem Anwalt im Gerichtssaal in Rottweil
Kläger Dietmar S. neben seinem Anwalt Joachim Cäsar-Preller im Gerichtssaal in Rottweil. Der 58-Jährige Kläger führt massive Einbußen seiner Sehkraft auf die Corona-Schutzimpfung zurück und verlangt Schmerzensgeld von BioNTech.

Dietmar S. ist auf dem rechten Auge fast blind. Er meint, daran ist seine Corona-Impfung schuld. Im Zivilprozess in Rottweil gegen den Impfstoffhersteller BioNTech verlangt er 150.000 Euro Schmerzensgeld. Zum ersten Mal bundesweit muss sich BioNTech in einem Gerichtsverfahren zu möglichen Corona-Impfschäden erklären. Eine Entscheidung wird am 29.9. erwartet. Und ich mich gefragt, kommen demnächst noch mehr dieser Fälle in Südbaden vor Gericht?

Ein paar, heißt es bei den Landgerichten. Im Oktober steht im Rottweiler Gerichtskalender gleich noch so ein Verfahren. Und dort ist vor Kurzem erst eine dritte Klage eingegangen. In Freiburg und Offenburg sind je zwei Verfahren um mögliche Impfschäden anhängig. Aber die Verhandlungstermine stehen noch nicht.

Rottweil

Klage auf Schadensersatz in Rottweil Corona-Impfschaden? Keine Einigung in Rottweiler Prozess gegen BioNTech

In der bundesweit ersten mündlichen Verhandlung gegen Impfstoffhersteller BioNTech in Rottweil gab es am ersten Verhandlungstag keine Einigung. Der Kläger fordert Schadensersatz.

SWR Aktuell Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz SWR Aktuell

Klage gegen einen Pharmariesen - wie stehen die Chancen?

Ein Privatmann klagt gegen ein Pharmaunternehmen mit Milliardenumsatz. Kann er gegen den Pharmariesen gewinnen? Beim Prozessauftakt in Rottweil hat der Richter dem Kläger wenig Hoffnung gemacht. Für sein Augenleiden könnte es nämlich auch andere Risikofaktoren geben. Da muss der Kläger erstmal beweisen, dass sein Augeninfarkt direkt mit der Corona-Impfung zusammenhängt. Könnte schwierig werden.

An wen wenden bei mutmaßlichem Impfschaden?

Wer vermutet, unter einer schweren Impfnebenwirkung zu leiden, kann sich - unabhängig von den Zivilprozessen - auch an die Versorgungsämter der Bundesländer wenden und da finanzielle Unterstützung beantragen. Aber auch da muss der vermutete Impfschaden erstmal anerkannt werden.

In Deutschland sind nach Behördenangaben bis April 2023 fast 65 Millionen Menschen gegen das Corona-Virus geimpft worden, mit rund 192 Millionen Einzelimpfungen. Wie viele Geimpfte über gravierende Nebenwirkungen klagen, weiß man nicht genau. Das Paul-Ehrlich-Institut (das ist das deutsche Bundesinstitut für Impfstoffe und biomedizinische Arzneimittel), hat bis Ende März mehr als 56.000 Verdachtsfälle schwerer Nebenwirkungen registriert. 

Über den Prozess gegen BioNTech in Rottweil hat das SWR Fernsehen am 3. Juli um 19:30 berichtet.

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Was hat euch diese Woche sonst noch beschäftigt? Schreibt uns: online.studiofreiburg@swr.de.

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