Jeder kennt sie: die Blockflöte. Was alles in ihr steckt, das zeigen Johann und Mathis auf Social Media. Ihr Konzept geht auf. Schon tausende Menschen haben ihre Videos gesehen.
Johann Sundermeier und Mathis Wolfer fallen auf in den sozialen Medien. Schon tausende Klicks haben ihre Videos. Und das mit der Blockflöte! Jenem Instrument, das manchen noch aus ihrer Kindheit in Erinnerung geblieben sein dürfte. Meistens ist die Blockflöte nicht viel mehr als ein Stück Holz mit Löchern. Die beiden Studenten aus Freiburg zeigen nun, dass die Blockflöte so viel mehr kann.
Johann Sundermeier beatboxt mit seiner Blockflöte
Johann Sundermeier spielt sie professionell. Und das nicht irgendwie: Er beatboxt mit seinem Instrument. Beigebracht hat sich Johann das neben seinem Blockflöten-Studium an der Musikhochschule in Freiburg. Die Idee entstand eher aus Langeweile. Nämlich als er in seiner Corona-Quarantäne auf Social Media unterwegs war: "Ich habe ein Video von einem Beatboxer gesehen, der sich eine kleine Plastikblockflöte vor den Mund gehalten hat. Und da dachte ich: Das ist ja genial, das will ich auch mal ausprobieren."
Ungewöhnliche Technik beim Blockflötenspiel
Das ist jetzt zwei Jahre her. Seitdem hat Johann Sundermeier mehrere Videos auf Instagram, TikTok und Youtube veröffentlicht. Fast 185.000 Aufrufe hat allein sein Tetris-Mix.
In seinen kurzen Videos steht er vor Graffiti-Wänden oder im Wohnzimmer. Manchmal im Tanktop, denn auch die Optik spielt für ihn eine Rolle. Seine Technik ist ungewöhnlich: Wenn er beatboxt, hält er die Blockflöte schräg und locker am Mund - anders als beim klassischen Blockflöte spielen. "Damit genug Luft in den Mund und in die Flöte kommt", erklärt Johann Sundermaier.
Mit "Hey Barbie" und "Weihnachtsbäckerei" auf TikTok
Die Cover bekannter Melodien laufen auf TikTok bestens. Auf Instagram zeigt Johann Sundermeier aber lieber seine eigene Musik, die er auch auf Spotify veröffentlicht. Auch Ausschnitte von Konzerten gehören zu seinem Instagram-Auftritt.
Es ist auf jeden Fall superwichtig, online auffindbar zu sein.
So aktiv ist Johann Sundermeier aber nicht nur, weil es ihm Spaß macht. Er will auch für Konzerte gebucht werden. Social Media sieht Johann Sundermeier auch als Referenz: "Es ist auf jeden Fall cool, wenn Veranstalter und Veranstalterinnen sehen: 'Hey, die Leute interessieren sich für den und was er macht.'"
Mathis Wolfer und seine zwei Meter große Bassblockflöte
Auch Mathis Wolfer fällt online mit seiner Blockflöte auf. Er studiert zusammen mit Johann Sundermeier an der Musikhochschule. Auch er ist Anfang 20. Auch er lebt für das Instrument aus Holz. Sein beruflicher Schwerpunkt ist aber die klassische Musik.
Auf Youtube interessieren sich die Menschen momentan besonders für die Lieder seines Ensembles "Feuervogel". Eins davon hat allein 230.000 Aufrufe. In ihren Videos treten sie meist zu siebt auf, mit Laute, Gesang, Schlagzeug und vier Blockflöten. Eines der Blasinstrumente ist knapp zwei Meter groß. Ein Eye-Catcher, sagt auch Mathis Wolfer.
Klang und Größe sind imposant
Bis die Bassblockflöte auf der Bühne steht, kann es dauern. Sie muss erst zusammengesetzt werden. Die einzelnen Teile sind braun und aus Holz wie die meisten Flöten. Das Besondere an der fast zwei Meter großen Blockflöte ist das sogenannte Anblasrohr, ein langes Mundstück, das je nach Körpergröße verlängert werden kann. "Weil die Flöte natürlich viel zu groß ist, als dass ich da reinblasen könnte", so Mathis Wolfer, während er die Bassblockflöte aufbaut.
Die Blockflöte ist eine große Familie. Von ganz groß bis ganz klein.
Damit sie nicht direkt auf dem Boden steht, hat Mathis Wolfer ein kleines Stäbchen unten an der Blockflöte angebracht. "Damit da Klang rauskommt, muss da natürlich alles offen sein." Nach ein paar Minuten steht die Bassblockflöte. "Achja, sie passt sogar hier rein", sagt Mathis Wolfer erleichtert - und meint damit sein kleines Studentenzimmer.
Youtube-Videos als digitale Visitenkarte
Der Klang der Bassblockflöte ist genauso imposant wie ihre Größe. Tief und beruhigend. Noch besser klingt sie mit den anderen Instrumenten. Wie in den Videos im Internet. Die sind ähnlich professionell produziert wie ihre Musik – dank einer Förderung. Neben der eigenen Webseite sind die Videos auch eine Art digitale Visitenkarte für Veranstalterinnen und Veranstalter. Und das komme durchaus gut an. Mathis Wolfer und sein Ensemble "Feuervogel" haben für dieses Jahr und 2025 schon einige Anfragen von Veranstalterinnen und Veranstaltern.
"Diese ganze Online-Welt ist eine gute Ergänzung, aber was wirklich Spaß macht und wo die echten Reaktionen kommen, das ist das Live spielen."
Mathis Wolfer freut sich über jeden, der ihre Videos schaut und kommentiert. Seine und Johann Sundermeiers große Leidenschaft werden, wie sie sagen, aber immer der Live-Moment und das echte Konzert bleiben.
