Er hat seine Kunden in Lörrach um gut zwei Millionen Euro geprellt - um eine Haftstrafe kommt ein Ex-Banker dennoch herum. Dafür gibt es laut dem Amtsgericht einige Gründe.
Ein 68-jähriger Ex-Mitarbeiter der Deutschen Bank ist vom Amtsgericht Lörrach wegen Betrugs und Untreue zu einer Freiheitsstrafe von zwei Jahren auf Bewährung verurteilt worden. Er muss außerdem eine Geldstrafe von 35.000 Euro bezahlen.
Der frühere Bankmitarbeiter kommt wegen einer Verfahrensabsprache mit einer Bewährungsstrafe davon, obwohl er Bankkunden nach Auffassung des Gerichts um gut zwei Millionen Euro betrogen hat. Dabei rechnete ihm das Gericht vor allem an, dass er den Schaden zu zwei Dritteln wieder gut gemacht, ein Geständnis abgelegt und sich entschuldigt hatte.
Angeklagter macht Schaden von zwei Millionen großteils wieder gut
Als Bankmitarbeiter hatte er Kunden, die ihm offensichtlich blind vertraut hatten, unter anderem Aktienpapiere zu einem hohen Preis verkauft. Die Aktien, die im Safe der Bank aufbewahrt worden waren, hatten tatsächlich aber einen viel niedrigeren Wert.
Die Vorsitzende Richterin sprach davon, dass Vertrauen missbraucht worden sei. Für manche Bankkunden sei eine Welt zusammengebrochen. Sie nannte es "erstaunlich", dass eine so renommierte Bank den Betrug erst spät entdeckt hatte.
Die Richterin bezog sich in ihrem Urteil auf 17 Fälle. Es gibt aber auch Taten, die bereits verjährt sind. Dem Täter sei es gelungen, durch sein Auftreten das Vertrauen seiner Kunden zu gewinnen und sein Luxusleben durch die Legende von einer angeblichen Erbschaft zu rechtfertigen.
Betrogene Kundin ist "erleichtert" und "fassungslos" zugleich
Eine 66-jährige Bankkundin, die gemeinsam mit ihrer nun über 90 Jahre alten Mutter um insgesamt 300.000 Euro betrogen worden war, zeigte sich nach dem Urteil gegenüber dem SWR "erleichert". Sie kann es nach eigenen Worten immer noch nicht fassen, dass es dem Betrug in der Bank so lange "kein Riegel vorgeschoben" worden ist. Für ihre Mutter sei der nun verurteilte Ex-Banker fast so etwas wie ein Sohn gewesen.
Das Verfahren vor dem Lörracher Amtsgericht hatte ein halbes Jahr lang gedauert. Zuletzt hatte sich ein mildes Urteil angedeutet.
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