Die ukrainische Flüchtlingsfamilie Kovalenko hätte Deutschland aus Verzweiflung über ihre Wohnsituation fast wieder verlassen. Doch dann kamen sie einer Gartenhütte unter.
In der Gartenanlage in der Nähe von Freiburg kann Familie Kovalenko wenigsten ein bisschen durchatmen. Hier sind sie erst mal sicher. Geflohen waren sie vor drei Monaten aus Sjewjerodonezk, einer Stadt in der Ostukraine, die weitgehend zerstört ist.
Geflüchtete verzweifeln in Freiburger Wohnheim
Auf ihrer Flucht vor dem Krieg in der Ukraine waren die Kovalenkos zunächst in einem Wohnheim in Freiburg gelandet. Aber auch dort fühlten sie sich nicht sicher, waren verzweifelt und wollten nur noch weg. Denn die Familie teilte dort das Zimmer mit einem Mann und seinem Kind, der Mann sei psychisch krank und aggressiv gewesen, erzählen sie. Sie hatten schon die Koffer gepackt, um nach Tschechien zu fahren, wo sie zumindest jemanden kennen.
Der Hund war am Ende ihre Rettung
Von den deutschen Behörden habe ihnen zunächst niemand helfen können, sagen die Kovalenkos. Mit Hund gebe es wenig Chancen auf eine andere Unterkunft. Aber dann war es gerade ihr Hund, der ihnen zu einer neuen Bleibe in Freiburg verhalf. Er musste nämlich zum Tierarzt, weil er eine Herzschwäche hat. Das war rückblickend das größte Glück, wie Anastasia Kovalenko erzählt.
Der Tierarzt, Eugen Schumaiko, hat die Familie in letzter Sekunde davon abgehalten, Deutschland wieder zu verlassen. Er ist selbst Ukrainer und seit 15 Jahren Tierarzt in Freiburg. Als er vom Schicksal der Kovalenkos erfährt, will er helfen. Nur: Zuhause hat er bereits Flüchtlinge aufgenommen.
Im Schrebergarten kann die geflüchtet Familie aufatmen
Die Kovalenkos sind einfach nur froh, dass Tierarzt Eugen Schumaiko ihnen mit der Schrebergartenlaube sofort geholfen hat. Und der Retter selbst? Auf die Frage, warum er sofort geholfen hat, obwohl er doch schon Flüchtlinge in seiner Wohnung aufgenommen hat, antwortet er verwundert.
Neue Perspektiven nach der Auszeit im Schrebergarten
Inzwischen hat das Amt für Migration auf die SWR-Anfrage reagiert und mitgeteilt, dass man eine Lösung gefunden habe.
Für Familie Kovalenko könnte es damit schon bald wieder eine gute und friedliche Wohnmöglichkeit geben.