Der Immobilienmarkt im Raum Freiburg zeigt sich robust, dennoch müssen Käufer und Mieter mit steigenden Kosten rechnen. Das zeigt der neue Wohnmarktbericht der örtlichen Sparkasse.
Wie steht es um den Immobilienmarkt in Freiburg? Dazu hat die Sparkasse Freiburg-Nördlicher Breisgau am Montag ihren Bericht für das aktuelle Jahr vorgestellt. Nach wie vor gilt: Wohnraum in Freiburg ist knapp und teuer. Doch es gibt auch etwas Hoffnung.
Ist die Krise schon vorbei?
"Es gibt momentan keinen Markt in Freiburg", sagte Freiburgs Finanzbürgermeister Stefan Breiter noch im letzten Jahr. Infolge der Ukraine-Krise war der Immobilienmarkt eingebrochen. Kredite wurden immer teurer und ein Eigenheim kaum noch finanzierbar. Doch das Ende der Krise scheint nun in Sicht.
Die Sparkasse Freiburg-Nördlicher Breisgau sieht in ihrem aktuellen Wohnmarktbericht erste Entspannungen am Freiburger Immobilienmarkt. Das Heizungsgesetz ist beschlossen - damit haben Kaufinteressenten seit dem Herbst wieder mehr Klarheit. Außerdem pendeln sich die Zinsen auf einem stabilen Niveau ein.
In Freiburg sei der Immobilienmarkt überraschend robust, so der Leiter des Berichts Marco Wölfle vom "Center for Real Estate Studies Freiburg". Vor allem im Vergleich mit anderen Städten wie Frankfurt und München. Das sind gute Nachrichten - zumindest für Eigentümer, die ihre Immobilie verkaufen wollen.
Vororte von Freiburg werden attraktiver
Dabei lohnt sich ein Blick in die Freiburger Vororte. Denn vor allem direkt im Umkreis von Freiburg entspannt sich der Markt offenbar allmählich. Es gebe wieder mehr Angebote, und das zu weitaus besseren Preisen als in der Innenstadt, sagt Wölfle. Während der Durchschnittspreis in Freiburg über 5.500 Euro pro Quadratmeter liegt, sind es in den Vororten "nur" knapp 5.000 Euro, etwa in Gundelfingen oder Merzhausen (Kreis Breisgau-Hochschwarzwald). Laut Wölfle werden die Vororte damit attraktiver. Das Pendeln kann sich also lohnen.
Wenig Hoffnung für Mieter
Trotzdem bleibt der Traum vom Eigenheim teuer und für viele unerfüllbar. Und auch für Mieterinnen und Mieter gibt es wenig Aussicht auf Entlastung. Oliver Kamenisch, Geschäftsführer der Sparkassen-Immobilien-GmbH Freiburg, rechnet auch in Zukunft mit steigenden Mieten. Es gebe derzeit wenig Kapitalanleger, die Mitwohnungen kauften - "das tut den Mietinteressenten schon weh, weil es zu wenig Angebote gibt", sagt Kamenisch. Dies werde sich auch in den kommenden Jahren kaum ändern.
Energiekosten - die zweite Miete wird immer bedeutsamer
Energieeffizienz rückt laut den Experten immer mehr in den Fokus beim Kauf einer Immobilie. Denn besonders seit dem Ukraine-Konflikt blickten alle mit Sorge auf die Nebenkostenabrechnung. Steigende Heizkosten, vor allem bei herkömmlichen Methoden wie Gas und Öl, schlagen zu Buche. Die Nebenkosten sind längst die "zweite Miete". Es brauche Alternativen, so Wölfle. Grünes Wohnen werde deshalb immer wichtiger, beispielsweise durch energieeffiziente Fernwärme.
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