Die neuesten Bodenrichtwerte für Freiburg liegen vor: Bei mehrgeschossigen Gebäuden kletterten die Preise 2022 nach oben, in der Altstadt sanken die Werte bei Geschäftsflächen.
Was ist ein Grundstück in Freiburg wert? Eine Frage, die sich viele Immobilieneigentümer und Kaufinteressenten stellen, wenn es ernst wird. Einen Anhaltspunkt bietet der sogenannte Bodenrichtwert. Er gibt den Preis des Grundstücks in Euro pro Quadratmeter an. Das ist auch entscheidend für die Berechnung der neuen Grundsteuer. Der Bodenrichtwert wird von den jeweiligen Gutachterausschüssen der Kommunen geliefert. Dafür werden alle Grundstückskäufe in einem bestimmten Zeitraum ausgewertet.
Für die Stadt Freiburg hat ein Gutachterausschuss nun die neuesten Bodenrichtwerte ermittelt und vorgestellt. Die Tendenz? Je nach Gebiet, sehr schwankend - zwischen steigend, stagnierend und fallend.
- Standort von Wohnflächen entscheidet über Wertentwicklung
- Preise für Geschäftsflächen in der Altstadt gehen zurück
- Wie berechnen sich die Bodenrichtwerte?
- Wer berechnet die Bodenrichtwerte für Freiburg?
- Warum sind Bodenrichtwerte für die Grundsteuer wichtig?
Standort von Wohnflächen entscheidet über Wertentwicklung
Die Bodenrichtwerte für Wohnbauflächen variierten im vergangenen Jahr stark. In einfachen Lagen stagnierte der Wert laut Stadt. Anders in gehobenen Lagen: Dort wurde Wohnen immer teurer. Im Geschosswohnungsbau wuchs der Bodenrichtwert um bis zu zehn Prozent. Gewerbe- und Industriegebiete verzeichneten eine Stagnation der Bodenwerte, so die Stadt.
Preise für Geschäftsflächen in der Altstadt gehen zurück
Im Gegensatz zu Wohnflächen geht die Preisentwicklung für Geschäftsräume in der Altstadt nach unten. Vor allem entlang der West-Achse vom Hauptbahnhof Richtung Innenstadt seien die Bodenrichtwerte gesunken, so die Stadt Freiburg. Das liege an rückläufigen Mieteinnahmen und gestiegenen Baukosten.
Auch die Bodenrichtwerte für Gartenland im Stadtgebiet und Weingärten seien gesunken. Landwirtschaftliche Flächen blieben insgesamt wertstabil.
Wie berechnen sich die Bodenrichtwerte?
Bodenrichtwerte sind Durchschnittswerte, die auf der Grundlage von ausgewerteten Kaufverträgen, erhobenen Zinsen, Erträgen und Baukosten ermittelt werden. Sie stellen das Marktgeschehen rückwirkend dar und dienen als Orientierung für den Immobilienmarkt. Individuelle Bodenwerte können je nach Lage und Objekt von den Bodenrichtwerten abweichen.
Wer berechnet die Bodenrichtwerte für Freiburg?
Ein Gutachterausschuss ermittelt die aktuellen Bodenrichtwerte für Freiburg. Er setzt sich aus insgesamt 27 fach- und ortskundigen ehrenamtlichen Gutachterinnen und Gutachtern aus den Bereichen Architektur, Bankenwesen, Bauwirtschaft, Immobilienwirtschaft, Landwirtschaft, Rechtswissenschaft, Vermessungswesen sowie Mitarbeitenden der Finanzverwaltung zusammen. Das Gremium wurde im vergangenen Jahr für einen Zeitraum von vier Jahren in Vertretung für Oberbürgermeister Martin Horn zusammengestellt.
Warum sind Bodenrichtwerte für die Grundsteuer wichtig?
2025 tritt die neue Grundsteuerreform in Kraft. Der Bodenrichtwert dient den Gemeinden maßgeblich zur Neuberechnung der Grundsteuer. Bis Anfang des Jahres mussten Eigentümer in Baden-Württemberg dem Finanzamt den steuerlichen Bodenrichtwert ihres Grundstücks mitteilen. Bei der Neuberechnung des Steuersatz kann es sein, dass die Grundsteuer mit einem höheren Bodenrichtwert steigt. Das sorgt im Vorfeld für großen Unmut bei Eigentümerinnen und Eigentümern. Sie können nicht nachvollziehen, warum die Bodenrichtwerte lokal sehr unterschiedlich sind.