Rheinfelden gibt es zweimal, auf der deutschen und auf der Schweizer Seite. Was sie trennt: der Rhein. Der bringt sie aber auch zusammen, beim alljährlichen Rheinschwimmen.
Rheinfelden auf deutscher Seite (Kreis Lörrach) und Rheinfelden auf Schweizer Seite. Was sie beide eint: die Aktion Rheinschwimmen am Sonntag. Auf dem sogenannten Inseli, einem Muschelkalkfelsen im Wasser zwischen den beiden Rheinfelden, starteten die Teilnehmenden. Für große Schiffe war die Strecke währenddessen gesperrt, kleine wurden zur Vorsicht aufgerufen.
Auch Familien trauen sich in den Rhein
Auf dem Inseli an der Rheinbrücke warteten die Teilnehmenden darauf, gemeinsam in die Strömung zu springen. Bei angenehmen 24 Grad Wassertemperatur ging es stromabwärts bis zum Gelände des Ruderclubs auf deutscher Seite. Nach etwa 20 Minuten erreichten die Schwimmerinnen und Schwimmer ihr Ziel. Dort brachten Boote die Teilnehmenden zurück zum Ausgangspunkt. 1.400 Meter war die Strecke lang, die die Schwimmenden zurücklegten. "Ich habe mich bemüht, so schnell wie möglich hinterher zu kommen. Die Strömung habe ich dann doch ein wenig unterschätzt", sagte Teilnehmerin Brigitte Piontek.
Bei dem jährlich stattfindenden Event sind dieses Jahr knapp 400 Menschen mitgeschwommen, darunter auch die Familie Wiedemann. Mutter Steffi Wiedemann hätte sich ohne Aufsicht nicht mit ihren Kindern ins Wasser gewagt.
Rettungsdienste begleiten das Rheinschwimmen
Ihre Vorsicht ist berechtigt, denn in diesem Jahr sind schon einige tödliche Badeunfälle in der Region passiert. Im Rhein wurde erst vergangene Woche eine Gruppe Nichtschwimmer von der Strömung mitgerissen. Eine Person konnte nur tot geborgen werden, eine weitere wird noch vermisst.
Auch deshalb hatten die Organisatoren ausdrücklich darauf hingewiesen, dass nur gute Schwimmerinnen und Schwimmer teilnehmen sollten. Erfahrene Rettungsschwimmerinnen und Rettungsschwimmer der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG), Schweizer Pontonieren und der Schweizer Rheinrettung arbeiteten bei der Veranstaltung zusammen, um von Booten aus für sicheres Schwimmen zu sorgen und bei Bedarf einzugreifen.
Von welchem Rheinfelden bei der Aktion die Rede war und ob der Rettungsdienst jetzt aus dem badischen oder dem Schweizer Ort kommt, das dürfte bei der Veranstaltung ab und zu für Verwirrungen gesorgt haben. Denn die beiden benachbarten Orte, die eine Landesgrenze und der Fluss trennen, organisieren das Rheinschwimmen gemeinsam. Unter anderem sind die städtischen Sportabteilungen und Rettungsdienste an der Planung beteiligt.
Mehr zum Thema Schwimmen
Hoher Wasserpegel und starke Strömung DLRG warnt: Im Rhein ist derzeit Vorsicht geboten
Regenfälle haben den Wasserpegel im Rhein zuletzt steigen lassen. Die Strömung ist für diese Jahreszeit ungewöhnlich stark und damit gefährlich.