Die hohe Wassermenge im Rhein erschwert die Suche nach den zwei Vermissten. Sie waren am Sonntag bei Hohentengen baden und wurden wohl von der Strömung des Flusses mitgezogen.
Die Suche nach einer im Rhein bei Hohentengen (Landkreis Waldshut) vermissten Frau und einer Jugendlichen ist bisher ohne Erfolg. Die Hoffnung, dass die beiden Vermissten noch lebend gefunden werden, ist eher gering, das bestätigt die Polizei. Man suche nun vor allem das Rheinufer ab, in der Hoffnung, wenigstens noch die Körper der beiden aus dem Wasser bergen zu können.
SWR-Reporterin Petra Jehle über die Chance, die Vermissten noch lebend zu finden:
Starke Strömung im Rhein erschwert die Suche
Normalerweise bestünde die Hoffnung, dass die Körper der mutmaßlich Ertrunkenen am Rheinkraftwerk Reckingen gefunden werden. Aber die Wassermenge im Rhein ist gerade so hoch und der Durchfluss so stark, dass selbst riesige Baumstämme von den Stauwehren nicht mehr aufgehalten und weiter gespült werden. Am Dienstag wollte die Wasserschutzpolizei mit Booten und eventuell auch mit Sonargeräten nach der 15- und der 29-Jährigen suchen, sagte ein Polizeisprecher.
Strömung zieht sechs Menschen in den Rhein - alle Nichtschwimmer
Die Frau und die Jugendliche werden seit Sonntag vermisst. Mehrere Familien hatten sich in der Nähe eines Campingplatzes bei Hohentengen im Stadtteil Herdern zum Zelten getroffen. Eine Gruppe von sechs Personen war zum Baden in den Zufluss gestiegen und nach aktuellem Ermittlungsstand zu weit ins Wasser gegangen. Am steil abfallenden Ufer hatten sie den Boden unter den Füßen verloren und waren von der Strömung in den Rhein gezogen worden. Alle sechs Menschen konnten laut Polizei nicht schwimmen.
Trotz groß angelegter Rettungsaktion werden zwei Menschen vermisst
Familienangehörige eilten vom Ufer zur Hilfe und konnten vier Personen aus dem Wasser retten. Zwei von ihnen mussten wegen einer Fraktur und wegen Unterkühlung medizinisch behandelt werden. Die 29-jährige Frau und die 15-jährige Jugendliche konnten nicht gerettet werden. Inzwischen sei auch bekannt, dass es sich bei den Opfern um Mitglieder mehrerer Familien handelt. In einem groß angelegten und grenzüberschreitenden Einsatz mit rund 140 Einsatzkräften aus Deutschland und der Schweiz, zwei Rettungshubschraubern, einer Drohne und Tauchern wurde fast bis Mitternacht nach den beiden Vermissten gesucht.
Badeunfälle in der Region häufen sich
Am Dienstagabend ist ein 24-Jähriger im Flückigersee im Freiburger Seepark ertrunken. Der junge Mann konnte offenbar nicht schwimmen, sagten die Polizeibeamten dem SWR. Bekannte, die dabei waren, wussten wohl davon, meint die Polizei. Warum der 24-jährige dennoch ins Wasser sprang, ist unklar. Die Einsatzkräfte konnten ihn trotz Wiederbelebungsversuchen nicht mehr retten.
Auch am vergangenen Wochenende hatte es in der Region mehrere Badeunfälle gegeben. Im Lörracher Parkschwimmbad starb am Sonntagnachmittag ein 39-jähriger Mann. Eine Obduktion soll nun Auskunft über die Todesursache geben. Im Riedsee in Hüfingen (Schwarzwald-Baar-Kreis) fanden Polizeitaucher am Montagmorgen die Leiche eines 52-jährigen Mannes. Er sei am Samstagabend in dem See untergegangen, so die Polizei.
Ende Juli war eine 59-jährige Frau an einer Badestelle in Waldshut-Tiengen im Rhein tödlich verunglückt. Zuvor waren im Freiburger Dietenbachsee und im Flückigersee im Freiburger Seepark jeweils ein 20-jähriger und ein 34-jähriger Mann ertrunken. Im vergangenen Jahr sind in Baden-Württemberg 43 Menschen in Seen, Flüssen oder Bächen ums Leben gekommen, 2022 waren es 29 Menschen.
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