In Freiburg sollen im Stadtteil Dietenbach die letzten Bäume gefällt werden. Vor mehr als einer Woche haben die Arbeiten begonnen. Einige Aktivisten harrten bis zuletzt aus.
Am Mittwochmorgen haben Einsatzkräfte das letzte besetzte Baumhaus geräumt. Eine Aktivistin hatte sich bis zum Schluss am Baum mit einer Metallkette festgekettet, die mit einem Bolzenschneider durchtrennt wurde. Nach der Räumung können jetzt die restlichen Bäume für den neuen Stadtteil gefällt werden - unter anderem eine 200 Jahre alte Eiche.
Mindestens 40 Spezialkräfte der Polizei waren vor Ort. Dazu gehörte auch ein sogenanntes Höheninterventionsteam - also eine spezialisierte Einheit der Polizei, die für Einsätze in großen Höhen ausgebildet ist. Ebenso vor Ort war ein Antikonfliktteam.
Ein Hubwagen war ebenfalls im Einsatz
Aus dem besetzten Baumhaus ertönte vormittags Musik. Eine vermummte Person war unterdessen herausgeklettert. Gleichzeitig standen unten ein großer Hubwagen und eine Drehleiter neben dem Baum. Rund 20 Unterstützer beobachteten das Geschehen. Die Polizei hatte vor anderthalb Wochen mit der Räumung begonnen und auch mehrere Aktivisten festgenommen.
Gegen vier Aktivisten läuft ein Ermittlungsverfahren
Nach dem Protest gegen die Rodung des Freiburger Dietenbachwaldes läuft ein Ermittlungsverfahren der Staatsanwaltschaft Karlsruhe gegen vier Beschuldigte. Laut Staatsanwaltschaft wird drei von ihnen Nötigung und der Verstoß gegen das Vermummungsverbot vorgeworfen. Eine Person steht zusätzlich unter Verdacht der versuchten gefährlichen Körperverletzung und Widerstands gegen die Polizei. Die Aktivisten hatten Bäume besetzt und damit gegen die Baumfällungen protestiert.
Im neuen Stadtteil werden 7.000 Wohnungen entstehen
Die Stadt Freiburg rodet in dem kleinen Waldstück eine Fläche von gut zwei Fußballfeldern. Die wird für den neuen Stadtteil Dietenbach gebraucht, wo in den nächsten Jahren knapp 7.000 Wohnungen entstehen sollen.
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