Skiliftbetreibern am Feldberg droht das Geld auszugehen - das haben SWR-Recherchen ergeben. SWR-Redakteur Jan Ludwig wundert das nicht.
Den Lift- und Seilbahnbetreibern am Feldberg droht die Insolvenz. Mich wundert das nicht – die Winter werden immer schneeärmer, und das seit Jahrzehnten. Weniger Schneesicherheit bedeutet weniger Umsatz. Schneekanonen schaffen Abhilfe, aber auch die brauchen niedrige Temperaturen und außerdem belasten sie die Umwelt.
Situation wird von den Skiliftbetreibern schöngeredet
Doch die Verantwortlichen am Feldberg wollen das offenbar nicht wahrhaben. Dass es so schlecht steht, wissen wir nur, weil dem SWR eine interne E-mail zugespielt wurde. In der Öffentlichkeit wird die Situation von den Betreibern der Feldbergbahnen weiterhin schöngeredet und schöngerechnet.
Es ist noch nicht lange her, da wurde sogar angekündigt, man wolle nochmals 40 bis 50 Millionen Euro in eine größere Seilbahn investieren und in einen neuen Speicherteich für Schneekanonen, der viel größer werden soll als der alte. Statt die Realität anzuerkennen - und die heißt nun mal Klimawandel - versuchen die Verantwortlichen am Feldberg auf Teufel komm raus, den Skizirkus weiter zu betreiben oder gar auszudehnen.
Am Königssee in Bayern macht ein ganzes Skigebiet dicht
Es wird Zeit, der Wahrheit ins Auge zu blicken: Eine aktuelle europäische Studie kommt zum ernüchternden Ergebnis: Ein Skibetrieb wird vielerorts nicht mehr möglich sein - auch in den Alpen, wohlgemerkt. Am Königssee in Bayern hat man bereits Konsequenzen gezogen, dort schließt das Skigebiet am Jenner für immer. Das Gebiet reicht bis auf 1.800 Meter, 300 Meter höher als der Feldberg.
Die Recherche von SWR-Reporter Christoph Gerlitz zur Situation am Feldberg:
Sanfter Ganzjahres- statt Skitourismus
Im Schwarzwald muss man endlich ebenfalls umdenken. Die Zukunft wird ein sanfter Ganzjahrestourismus sein: Naturerlebnis, Wandern, Wellness oder Mountainbiken auf erlaubten Routen. Hier zu investieren ist sinnvoll und nachhaltig - ein Ski-Tourismus auf Kunstschnee am Rande der Wirtschaftlichkeit ist es nicht.