In Kenzingen (Kreis Emmendingen) wird auf Katzen geschossen. Die erste Katze hat überlebt, Kater Balin musste eingeschläfert werden. Die Besitzer sind geschockt. Wer tut sowas?
Es war das zweite Mal, dass auf eine Katze von Familie Keitsch aus Kenzingen (Kreis Emmendingen) geschossen wurde. Vermutlich mit einem Luftgewehr. Die erste Katze, Fee, hatte den Anschlag auf sie im vergangenen Jahr überlebt. Doch der kleine Kater Balin wurde von dem Schuss so schwer verletzt, dass er eingeschläfert werden musste.
Was ist mit Balin passiert?
Eines Abends kam Kater Balin, wie an jedem Abend, zum Hintereingang des Hauses. Doch dieses Mal stimmte etwas nicht, erinnert sich Stephanie Keitsch. Als sie dem Kater die Türe aufgemacht hatte, habe sie gemerkt, dass etwas nicht in Ordnung war, er sei die Treppe schleppend hochgegangen. "Dann habe ich ihn abgetastet und hatte auch sofort Blut an den Händen."
Familie Keitsch ist dann mit Kater Balin direkt in die Freiburger Tierklinik gefahren. Von außen war nur ein kleines Loch zu erkennen. Doch auf den Röntgenaufnahmen entdecken die Ärzte ein Projektil – möglicherweise von einem Luftgewehr.
Balin hat Schmerzmittel bekommen. Das Projektil wurde entfernt, doch der Kater musste eingeschläfert werden.
Kater Balin tot - Familie unter Schock
Dabei hatte der kleine Balin ein glückliches Katerleben. Wurde von Familie Keitsch als richtiges Familienmitglied geliebt. Besonders von Tochter Nila. Dafür bedankte sich Balin, indem er besonders zutraulich war.
Die Familie ist geschockt, dass schon wieder jemand auf eine ihrer Katzen geschossen hat und diesmal sogar das geliebte Tier gestorben ist. Vater Kirschan Keitsch fühlt sich ohnmächtig, wütend: "Warum es manche Menschen nötig haben, ihre Aggressionen, ihre Wut an einem Tier auszulassen. Das verstehe ich nicht." Tochter Nila hat nach Balins Tod oft nach ihrem Kater gefragt oder gerufen.
Hat ein Nachbar auf die Katzen in Kenzingen geschossen?
Balin war ein Wildfang, ist oft durch das Wohngebiet getigert, durch fremde Gärten. Wurde ihm das zum Verhängnis? Familie Keitsch will darauf aufmerksam machen, dass in ihrer Wohngegend jemand auf Katzen schießt. Denn bereits auf ihre erste Katze Fee wurde geschossen. Die überlebte aber den Vorfall. Der Täter ist noch unbekannt, Familie Keitsch vermutet aber, ein Nachbar könnte dahinter stecken. Hat sogar einen konkreten Verdacht.
"Er wurde schon mit einem Luftgewehr gesehen", erzählt Stephanie Keitsch. Außerdem habe der Nachbar sich mehrmals über ihre Katze beschwert, da diese auf seinem Grundstück unterwegs war. "Er hat von uns verlangt, dass wir die Katze nicht mehr rauslassen", sagt Stephanie Keitsch.
Die Polizei ermittelt noch. Zum einen wegen Verstoß gegen das Tierschutzgesetz, zum anderen wegen Sachbeschädigung. Denn Tiere gelten in Deutschland als Sache.
Neue Katze muss drinnen bleiben
Inzwischen hat die Familie eine neue Katze: Dyson - aus dem Tierheim. Die Familie hat sich extra für eine Katze entschieden, die nur im Haus bleiben will. Dyson darf nicht auf Entdeckungstour gehen wie die anderen Katzen, Balin und Fee.
"Um eben diese Gefahr zu umgehen, dass sie draußen erschossen werden", erklärt Stephanie Keitsch. Denn: "Muss man ja ganz klar so sagen: Hier werden draußen Katzen erschossen."