Was ist das Besondere am Imkerdasein im Schwarzwald? Ein Einblick vom Badischen Imkertag und Jubiläum des Bienenzuchtvereins in St. Märgen.
Knapp 500 Imkerinnen und Imker sowie weitere Honigbegeisterte trafen sich am Sonntag beim Badischen Imkertag in St. Märgen (Landkreis Breisgau-Hochschwarzwald). Gefeiert wurde auch das 100-jährige Bestehen des Bienenzuchtvereins St. Märgen.
Im Schwarzwald imkert ein Mann aus Leidenschaft
Christian Herbstritt ist eins von 62 Mitgliedern des Bienenzuchtvereins St. Märgen. Vor drei Jahren hat er mit dem Imkern begonnen. Für ihn ist es ein Hobby. Er mag daran, dass er etwas Konkretes erzeugt. Nämlich viele Gläser gefüllt mit Honig.
Eine Stunde Arbeit pro Bienenvolk in der Woche
Das Imkern macht auch Arbeit: Jetzt im Frühjahr, sobald es 15 Grad und mehr hat, geht es an die Sichtungen der Bienenstöcke. Christian Herbstritt muss schauen, ob alles in Ordnung ist. Und wenn der Honig von den Honigbienen eingetragen wird, muss er diesen aus den Bienenstöckern holen und "schleudern". Das ist eine langwierige und klebrige Angelegenheit. Christian Herbstritt hat acht Bienenvölker, drei davon hat er selbst gezüchtet. Mit einer Stunde Arbeit pro Bienenvolk müsse er in der Woche schon rechnen.
Eine Arbeit, die man sieht und brummen hört
Christian Herbstritt fasziniert es, wie sich seine Bienenvölker entwickeln. Seine Honigbienen höre er morgens im Garten laut brummen. Besonders sei das im April und Mai, wenn eine neue Königin schlüpft und sich neue Ableger bilden.
Lange Tradition des Schwarzwaldhonigs
Seit 100 Jahren kümmert sich der Bienenzuchtverein St. Märgen um die Honigbiene und die Imkerei. Auf 900 bis 1.000 Höhenmetern gelten im Schwarzwald andere Bedingungen für die Honigbienen. Denn die Natur blüht hier oben später und kürzer.
Der Verein zählt insgesamt 19 Millionen Bienen und 380 Bienenvölker. In Baden-Württemberg sei die Zahl der Bienenvölker in den letzten Jahren um 37 Prozent gewachsen, teilte das Landwirtschaftsministerium mit. Honigbienen scheinen in Baden-Württemberg im Trend zu liegen: 26.000 Imkerinnen und Imker gibt es inzwischen. Das sind 60 Prozent mehr als noch vor zehn Jahren.
Badische Imker sorgen sich wegen der Asiatischen Hornisse
Auf dem Badischen Imkertag wurden bei verschiedenen Fachvorträgen auch Probleme der Imkerei diskutiert. Zum Beispiel mit Bianca Duventäster, einer Hornissen- und Wespenfachberaterin. Denn die Imkerei sorgt sich um die Verbreitung der Asiatischen Hornisse. So wurde in Basel kürzlich ein Nest einer Asiatischen Hornisse entdeckt.
Im vergangenen Jahr sei die Zahl der Hornissen-Nester von 17 auf 550 gestiegen, wie das Landwirtschaftsministerium mitteilte. Zwar sei noch nicht klar, ob die Hornisse die heimische Imkerei zwangsläufig bedroht, in der Regel stellen invasive Arten wie die Asiatische Hornisse aber eine Bedrohung für das heimische Ökosystem dar. Sie müssen deshalb überwacht werden. Dazu ist jede Hilfe nötig: Sichtungen der Hornisse können hier gemeldet werden.
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