Schweizer Politiker verlangen eine Maut für den Gotthard-Straßentunnel. Der staugeplagte Tunnel soll damit entlastet werden, indem der Verkehr besser verteilt wird.
Mit einer Maut wollen Schweizer Politikerinnen und Politiker den staugeplagten Gotthard-Straßentunnel entlasten. Sie denken da aber nicht an eine Pauschal-Abgabe, sondern: An vielbefahrenen Wochenenden soll es für die Autofahrerinnen und -fahrer teurer sein, den Tunnel im Süden der Schweiz zu benutzen.
Wegen Stau verlagert sich Verkehr auf Landstraße
Dieses Jahr an Pfingsten war es besonders schlimm: Bis zu 20 Kilometer Stau vor dem Gotthard-Straßentunnel und Wartezeiten von mehreren Stunden. Viele Autofahrerinnen und -fahrer weichen auf die Landstraße entlang der Autobahn aus. Das wiederum belastet die kleinen Gemeinden im Kanton Uri. Einmal wegen der schwierigeren Straßenüberquerung, aber natürlich auch wegen des Lärms, erklärt Verena Tresch, Gemeindepräsidentin in Gurtnellen. "Es ist einfach nicht tragbar, zwölf oder 14 Stunden am Tag eine Blechlawine vor der Haustüre zu haben", sagt sie.
Dynamisches Mautsystem am Gotthard-Tunnel
Um den Stau vor dem Gotthard-Tunnel zu entzerren, fordern die Schweizer Politikerinnen und Politiker ein "dynamisches Mautsystem". Das bedeutet: An vielbefahrenden Wochenenden würde es mehr kosten den Tunnel zu passieren als an den Wochenenden im Winter, sagt Simon Stadler, Nationalrat DIE MITTE-Fraktion. Das befürworten aber nicht alle. Manche Abgeordnete möchten eher, dass die Autofahrerinnen und -fahrer im Vorfeld einen Zeit-Slot für ihre Durchfahrt buchen. Entschieden ist noch nichts, aber es wird sich wohl etwas ändern hinsichtlich der Nutzung des Gotthard-Tunnels.