Eine Katastrophenschutzeinheit aus Südbaden muss im Ernstfall bei der Fußball-EM in Stuttgart helfen. Dafür hat sie jetzt in Freiburg geprobt. Auch im Einsatz: Kunstblut.
Wenn in Stuttgart bei der Fußball-Europameisterschaft der Ball im Stadion rollt, soll für die Sicherheit und die medizinische Versorgung der Menschen im Ernstfall gesorgt sein. Unterstützung kommt dabei aus dem ganzen Land. So soll auch eine Spezialeinheit aus Südbaden im Ernstfall herangezogen werden. Bei einer großen Übung haben sich darauf die Feuerwehren und Sanitätsdienste aus Freiburg und einigen Umlandgemeinden vorbereitet.
Behandlungszelte für Verletzte schnell aufgebaut
Der Parkplatz vor dem Europapark-Stadion im Freiburger Westen war am Samstag für die Großübung vorgesehen. Im Training: die Katastrophenschutzeinheit der Feuerwehr Freiburg mit Einheiten aus Ihringen, Emmendingen und Kenzingen und dem Sanitätsdienst aus dem Dreisamtal. Es sind Spezialistinnen und Spezialisten der Gefahrguteinheit "Dekontamination von Verletzten". Was sie bei einem Gefahrgutunfall mitbringen und machen können, ist auch bei einem größeren Zwischenfall rund um die EM-Spiele in Stuttgart hilfreich.
Die Zelte müssen mit Strom und Wasser versorgt werden. So werden Schläuche und Kabel ausgerollt und angeschlossen. Die Inneneinrichtung mit Liegen etc. geht schnell voran. Alles unter den wachsamen Augen der Einsatzleitung. Am Rande des Platzes warten fünf Menschen, die wie Schwerverletzte aussehen. Sie sind von den Maltesern Freiburg und hier für die realistische Unfalldarstellung als Mimen.
Später werden Jeremy und die anderen Mimen dann verarztet und durch die Reinigungsstraßen der Zelte geschleust. Denn so proben die Spezialeinheiten auch für den Fall, wenn viele Menschen mit giftigen Stoffen kontaminiert wären.
Es geht um die Rettung von Menschenleben
"Wir legen keinen Wert auf die Geschwindigkeit heute", erklärt Carl Friedrich Koch vom Amt für Brand- und Katastrophenschutz zum Prozedere der Übung. Der Grund: Es soll genau geprüft werden, wie die Abläufe sind und was noch verbessert werden muss. Denn im Ernstfall geht es darum, Menschenleben zu retten.
Von außen sieht alles so aus, als liefe es wie am Schnürchen. Unter ihren schweren Feuerwehruniformen und Schutzanzügen schwitzen die Einsatzkräfte und arbeiten hochkonzentriert. Kästen mit Mineralwasser stehen bereit. Auch das ist wichtig in einem Ernstfall, sei es bei einem Gefahrgutunfall oder der Fußball-Europameisterschaft vom 14. Juni bis 14. Juli 2024, wenn sich in Stuttgart die ganze Stadt in ein Stadion verwandelt.