In Albbruck im Kreis Waldshut gibt es eines der schönsten Klettergebiete im Schwarzwald. Der Alpenverein sorgt dafür, dass die Felsen sicher und sauber bleiben.
"Heute bitte nicht kletten, wir machen unseren jährlichen Umwelttag", steht auf dem Zettel am Eingang zum Klettergebiet von Albbruck (Kreis Waldshut) im südlichen Schwarzwald. Alex Staerk, Vorsitzende des Deutschen Alpenvereins (DAV) Hochrhein, schleppt eine Kiste mit Drahtbürsten, Handschuhen und Schutzbrillen den Waldweg hinunter.
Nicht klettern, putzen!
Annika Carstens klettert gerne in Albbruck, sie geht bis in den höchsten (neunten) Schwierigkeitsgrad, wovon die meisten Hobbykletterer nur träumen können. Zum Putzen hat sie sich die überhängenden und schwer zu kletternden Routen am so genannten "Erikafelsen" ausgesucht.
Annika seilt sich von oben ab, macht einen Sicherungsknoten, und schon fliegen große Dornenbüsche, Zweige und sogar kleine Bäume vom Fels. An ihrem Gurt hängt ein großer Besen, damit befördert sie Erde und Dreck in die Tiefe.
Müll und Scherben werden aufgesammelt
Oben auf dem Hügel über dem Klettergebiet ist ein beliebter Treffpunkt für Jugendliche, unten fließt die Alb, hier kann man im eiskalten Wasser baden. Oft wird hier gefeiert. Leider müssen die Kletterer immer wieder Scherben von Bierflaschen sammeln.
Alex Staerk und die anderen Helferinnen und Helfer heben alles auf, was hier nicht hingehört. Dieses Mal ist es recht wenig: eine Tüte voller mit Plastikmüll und eine voller Pfandflaschen.
So sicher wie möglich
Michael Rudzki-Koch hat viele der Routen in Albbruck eingerichtet und setzt gerade die Flex an. Oben im Fels hat er sich festgemacht, dreißig Meter über dem Weg. Ein Stahlring ist schon ein wenig abgenutzt und muss ausgetauscht werden.
Das Ende einer jeden Kletterroute nennt sich "Stand" - zwei Hacken im Fels, die mit einer Kette verbunden sind. Jeden dieser über einhundert Stände überprüft Michael einmal im Jahr. Alleine das sind drei Tage Arbeit. Ehrenamtlich. Bei aller Sorgfalt, klettern ist nicht ganz ungefährlich. Aber, so erzählt Michael Rudzki-Koch, wenn Unfälle passieren, dann ist in den allermeisten Fällen ein menschlicher Fehler die Ursache, zum Beispiel ein falscher Knoten.
Am Umwelttag wird in Albbruck nicht nur geputzt und gebohrt. Über den Weg wuchern Brombeerhecken - weg damit! An anderer Stelle wird der Zustieg zum Klettergebiet ausgebessert; Helferinnen und Helfer bauen aus Baumstämmen und großen Steinen Tritte und Stufen. Der DAV Hochrhein hat das Gebiet gepachtet und stellt es allen Kletterinnen und Kletterern zur Verfügung. Und schon am nächsten Tag hängen wieder Dutzende am frisch geputzten Fels.