Im Markgräflerland hat für Winzer am Dienstag die Traubenernte begonnen. Die Beeren für den Federweißen sind oft bereits im August reif, während früher die Ernte erst im Herbst losging.
In den frühen Morgenstunden sind die Winzerinnen und Winzer des Weinguts Löffler bei Staufen (Kreis Breisgau-Hochschwarzwald) schon fleißig. Sie ernten für den Federweißen Trauben der Sorte "Solaris" - eine früh-reifende, sogenannte pilzwiderstandsfähige Rebsorte.
In den vergangenen Jahren waren die Beeren allerdings bereits Mitte August statt im frühen Herbst reif - eine Entwicklung, die Winzer schon seit circa zehn Jahren beobachten. "Wir liegen in der Ernte mindestens 14 Tage voraus", sagt Weingut-Besitzer Wolfgang Löffler und sieht darin eine Folge des Klimawandels. "Früher begann die Lese Anfang Oktober - Heute sind wir für den Neuen Süßen schon deutlich früher dran".
So berichtete Louise Schöneshöfer für das Fernsehen in SWR-Aktuell über das Thema:
Gute Ernte erwartet - auch beim Gutedel-Wein
Ob und wie seine Rebsorten in Zukunft gegen den Klimawandel gewappnet sind, weiß Wolfang Löffler nicht. Er leitet den Familienbetrieb, blickt aber optimistisch auf die Ernte, die nun mit dem Neuen Süßen oder Neuen Wein - wie er auch heißt - gestartet ist. Die Beeren für den Federweißen seien groß, hätten einen hohen Zuckergehalt und seien sehr gut. Jetzt müsse in den nächsten drei bis vier Wochen das Wetter mitspielen, dann erwarte er eine gute Ernte, so der Weingut-Besitzer.
Der für das Markgräflerland so typische Gutedel-Wein sei auch etwas früher dran und würde voraussichtlich Mitte September gelesen, sagt Wolfgang Löffler. Die Trauben hätten sich gut entwickelt, genügend Sonne und genügend Wasser gehabt, sagt er weiter.
Wein wird beim Weingut Löffler maschinell gelesen
Seit 25 Jahren übernimmt ein sogenannter Vollernter die Weinlese im Familienbetrieb. Diese Maschine pflückt allerdings nur die vollreifen Beeren. Berndt Löffler, der Bruder von Wolfgang Löffler, ist für den Vollernter zuständig und findet, er sei effizienter als die Weinlese per Hand.: "In einer Stunde ernten wir das, was zwölf Leute am Tag leisten", so Berndt Löffler. Das entspräche acht bis vierzehn Tonnen Trauben pro Stunde.
Federweißer braucht im Verkauf einen Mindest-Alkoholgehalt
Diese frisch geernteten Beeren werden dann zu einem weißen Traubenmost gepresst. Am Dienstagmorgen wurden im Weingut bei Staufen rund 5.000 Liter abgefüllt. Damit der daraus entstandene Saft gären kann, wird ihm später noch etwas Hefe zugesetzt. Ab Mittwoch soll es den Neuen Süßen vom Weingut Löffler bereits im Handel zu kaufen geben. Beim Verbraucher gärt der Saft dann weiter.
Übrigens: Der Federweiße muss im Verkauf in Deutschland einen Alkoholgehalt von mindestens vier Prozent haben. Das Mostgewicht der Traube - gemessen in Oechsle - bestimmt vor allem, wie viel Zucker im Most enthalten ist und dient dazu, die Aussagen über die Reife der Trauben zu machen. Die Trauben der "Solaris"-Sorte haben über 90 Oechsle.
In diesem Jahr rechnet Familie Löffler mit circa 15.000 Liter Federweißer, die von ihren Reben stammen. Gemessen an der Gesamtheit der badischen Weine macht der Neue Süße lediglich einen Anteil im einstelligen Prozentbereich aus.
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