Rabatte und vermeintliche Schnäppchen boomen. Doch im Netz lauern Fallen. Das Europäische Verbraucherzentrum in Kehl weiß, worauf man achten muss.
Mit Online-Shopping geht das Einkaufen bequem und schnell - vor allem am Black Friday und Cyber Monday locken dazu noch besondere Angebote. Aber Vorsicht, auch hier wird getrickst, um Kunden und Kundinnen das Geld aus der Tasche zu ziehen. Das Europäische Verbraucherzentrum Deutschland in Kehl (Ortenaukreis) weiß, wo im Netz technisch manipuliert wird. Eine SWR-Reporterin hat nachgefragt, worauf zu achten ist. Denn sie ist vor Kurzem selbst einem Fakeshop aufgesessen.
Händler locken mit Rabattaktionen Black Friday in BW: Verbraucherschützer raten zur Vorsicht vor Angeboten
Mit Rabatt-Aktionen zum Black Friday versuchen auch Händler in BW seit einigen Jahren, mehr Kunden anzulocken. Laut Verbraucherschützern sind die jedoch mit Vorsicht zu genießen.
Was war passiert?
Sie hatte im November auf der Seite "Meine24 Türchen" einen Marken-Adventskalender mit Bonbons bestellt, es kam sofort eine Bestellbestätigung und zwei Tage später auch eine Mail, dass die Bestellung verschickt würde. Doch es kam nie etwas an. Sie schaute nochmal in ihre Mails, klickte den Link zur Website an, doch die gab es da schon nicht mehr. Im Impressum stand eine Telefonnummer mit einem Namen, aber da war niemand zu erreichen. Im Internet hatte sie dann Informationen zu "Meine24Türchen" gefunden, wonach es ein Fakeshop sei, der nur das Geld kassieren und keine Ware versenden würde.
Wie erkennt man Fakeshops im Internet?
Das sei tatsächlich nicht ganz einfach, so die Fachleute im europäischen Verbraucherschutzzentrum in Kehl. Vor allem weil man ja gerade jetzt vor Weihnachten vieles online einkaufe und schnell auf "bestellen" klicke. Alexander Wahl vom Verbraucherschutzzentrum rät, sich zuerst einmal die Website anzuschauen. Gibt es ein ordentliches Impressum? Steht da auch wirklich ein Unternehmen mit Kontaktinformationen?
Seriös oder unseriös? Fake-Shops im Internet erkennen
Onlineshopping wird immer beliebter. Gleichzeitig finden sich aber auch mehr Betrüger und Fake-Shops im Internet. Wir sagen, wie Sie diese erkennen.
Alexander Wahl vom Verbraucherschutzzentrum rät außerdem, auf die Sprache der Website zu achten. Denn manche Fakeshops seien in einer schlechten Sprache geschrieben, also schlechtem Deutsch oder Englisch. Ebenso solle man schauen, welche Bewertungen es auf externen Seiten zu dem Unternehmen gibt. Die betroffene SWR-Reporterin hatte Glück, da sie den Adventskalender mit Kreditkarte bezahlt hatte und so eine Rückzahlung wegen Betrugs anfordern konnte. Viele Anbieter haben eine entsprechende Versicherung dafür.
Weitere Tipps gegen Abzocke beim Online-Shopping
Laut Alexander Wahl vom Verbraucherschutzzentrum in Kehl gibt es außerdem manipulative Tricks, sogenannte Dark Patterns, auf die man nicht reinfallen sollte. Allen voran: Druckmittel, die die Kundschaft zum Kauf drängen. Das sind Countdowns, künstliche Verknappung durch angeblich hohe Nachfrage. Also: "Nur noch 2 auf Lager", beispielsweise. Oder: Warenkorb-Tricks und die Abofalle. Hier tauchen zusätzlich Produkte im Warenkorb auf, die gar nicht bestellt wurden und die man dann aktiv herauslöschen muss.
Betrug im Internet: Vorsicht bei Abos
Bei den Produkten können auch vermeintliche "Spar-Abos" dabei sein. Dabei bestellt man nicht nur ein Mal, sondern jeden Monat bekommt man eine Lieferung zugeschickt. Die wichtigsten Tipps zusammengefasst: keine voreiligen, unüberlegten Käufe tätigen, Preise vergleichen, Warenkorb gut prüfen und AGBs und Impressum des Onlineshops checken. Verbraucher und Verbraucherinnen finden weiter Informationen beim Europäischen Verbraucherzentrum Deutschland in Kehl unter: www. evz.de.