Beim Christopher Street Day in Freiburg setzten rund 17.000 Menschen ein Zeichen für Vielfalt und Toleranz. Auch die zuvor stark kritisierte Schwarzwaldmarie lief in "echt" mit.
Die Stimmung beim Freiburger Christopher Street Day (CSD) am Samstagnachmittag war ausgelassen. Rund 17.000 Menschen liefen bei der Parade durch die Innenstadt mit. Manche hielten politische Botschaften auf Pappschilden hoch, oder trugen Outfits, die bunter und freizügiger nicht hätten sein können.
Mehr angemeldete Gruppen als 2022
Bei der langen Parade fuhren zehn große Wagen und vier Lastenräder mit Musikboxen mit. Dazwischen liefen die 28 Fußgruppen. Das ist mehr als im vergangenen Jahr, bestätigt der Veranstalter.
Kritisierte Schwarzwaldmarie erschien vermummt in "echt"
Schon im Vorfeld hatte das Logo des Veranstalters für Empörung gesorgt. Zu sehen ist eine schwarz vermummte Person mit buntem Bollenhut. Der Landesverband der Lesben und Schwulen hat seine Teilnahme beim diesjährigen Freiburger CSD deshalb abgesagt, so wie auch die IG CSD Stuttgart.
Die Vorstände beider Vereine waren "entsetzt, dass der CSD Freiburg das Logo der Antifaschistischen Aktion nutzt, um den CSD Freiburg zu bewerben und dieses in das eigene Logo integriert." Die viel kritisierte Schwarzwaldmarie lief am Samstag sogar in "echt" mit und führte eine Fußgruppe an.
Bilder von der Parade in Freiburg:
"100 Jahre CSD Freiburg": Achtung, Ironie!
Der CSD Freiburg konnte die Kritik aus Stuttgart aber nicht verstehen. Schließlich sei das gesamte Logo "100 Jahre CSD in Freiburg" gespickt mit Ironie und Witz, da sich der CSD auf die Ausschreitungen in der New Yorker Christopher Street im Jahr 1969 bezieht.
Man habe es bewusst auch am 1. April veröffentlicht. Es solle zu Diskussionen anregen, etwa darüber, dass von mehr als zwei Dutzend Forderungen in den letzten zehn Jahren bis heute so gut wie keine erfüllt worden sei.
Auch wenn es im Vorfeld viel Kritik gab, nach ersten Schätzungen kamen in diesem Jahr rund 2.000 mehr Menschen zum CSD als noch 2022.